Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz gibt es zirka 7000 Alpbetriebe. Momentan sind rund 17'000 Bauern auf der Alp. Sie erwirtschaften jährlich 280 Millionen Franken. Das entspricht elf Prozent des Einkommens der Landwirtschaftsbetriebe in der Schweiz.
- Doch die harte harte Arbeit geht vielen an die Substanz. Sie müssen aufgeben.
14-Stunden-Tage, schwere körperliche Arbeit, wenig Lohn, wenig Schlaf – das geht selbst eingefleischten Älplern an die Substanz. Nicht selten kommt dann das Alpofon zum Zug.
Ursprünglich sei die Hotline schlicht als Sorgentelefon gedacht gewesen, sagt Barbara Sulzer, die das Alpofon nebenamtlich betreut. Heute betreibe es aber primär Personalvermittlung. Aufgrund der harten Arbeits- und Lebensbedingungen würden viele Arbeitskräfte ausfallen.
«Es bleiben immer etwa dieselben Themen, warum Personal gesucht wird: Krankheit und Unfall, fast ebenso häufig wegen Konflikten, Überforderung oder falschen Vorstellungen von der Alpwirtschaft.»
Ansprüche der Aushilfs-Älpler gestiegen
Pro Sommer bräuchten etwa 70 Alpbetriebe eine Personalvermittlung. Das entspricht einem Prozent aller Schweizer Alpbetriebe. Diese Zahl bleibe laut Barbara Sulzer über die Jahre relativ konstant.
Zugenommen hätten hingegen die Anrufe, bei denen es nicht um Notsituationen, sondern um persönliche Präferenzen geht. «Wer unzufrieden ist auf der Alp, etwa weil es ihm mit seinen Mitälplern nicht gefällt, versucht heute eher eine neue Alpstelle zu finden. Diese Möglichkeit gab es früher gar nicht.»
So hat das Angebot des Alpofons auch dazu geführt, dass die Ansprüche der Aushilfsälpler gestiegen sind und sie einen Ort finden wollen, an dem es ihnen wirklich gefällt.