- Die Kinderintensivstation am Kantonsspital Graubünden (KSGR) in Chur bleibt bestehen.
- Das nationale Beschlussorgan hat dem Spital die entsprechenden Leistungsaufträge für sechs weiter Jahre erteilt.
- Vor einem Jahr waren Pläne bekannt geworden, wonach Chur künftig die Leistungsaufträge nicht mehr erhalten sollte.
- Der Entscheid zur Kinderonkologie steht noch aus.
«Die Freude und noch viel mehr die Erleichterung sind gross», wird Hugo Keune, CEO des Kantonsspitals Graubünden (KSGR), in der Medienmitteilung zitiert. Das Spital darf die Kinderintensivstation behalten. Die entsprechenden Leistungsaufträge wurden für weitere sechs Jahre erteilt.
Dajan Roman, Bereichsleiter Unternehmenskommunikation beim KSGR, sagt zu Radio SRF: «Die Freude ist riesig, dass wir für die Schwächsten weiterhin da sein dürfen. Ich freue mich vor allem für die Personen, die dort arbeiten.» Die Auflagen könne das KSGR leisten. «Wir arbeiten schon jetzt intensiv mit anderen Ärzten und Spitälern zusammen. Die Zusammenarbeit wird jetzt noch institutionalisiert.»
Die beiden Leistungsaufträge lauten in voller Länge «Schweres Trauma und Polytrauma, inklusive Schädelhirntrauma bei Kindern und Jugendlichen bis 16 Jahre» respektive «Früh- und Termingeborenenintensivpflege». Diese beinhalten Auflagen zum Beispiel punkto telemedizinischer Erreichbarkeit oder auch in der Forschung.
Erteilt werden die Leistungsaufträge von Gremien der Interkantonalen Vereinbarung über die hochspezialisierte Medizin (IVHSM). Die IVHSM wurde im Auftrag des Bundes geschaffen, um in der hochspezialisierten Medizin eine gesamtschweizerische Planung vorzunehmen.
Erfolgreiches Aufstehen in Politik und Bevölkerung
Die Erleichterung bei den Verantwortlichen ist derart gross, weil es Pläne gab, dem KSGR die Leistungsaufträge nicht mehr zu erteilen. Künftig sollten Spitäler in Zürich und St. Gallen die schwerkranken Kinder aus Graubünden behandeln.
Dagegen gab es grossen Widerstand: vom Kantonsspital selbst, aus der Bündner Politik, die in der Kinderintensivstation eine wichtige Rolle für die Versorgung der ganzen Schweiz sieht, und aus der Bevölkerung, die über 30'000 Petitionsunterzeichnungen leistete.