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Für und Wider Maskenpflicht im ÖV
Aus Rendez-vous vom 21.03.2022. Bild: keystone
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Aufhebung der Massnahmen Soll die Maske auch im ÖV verschwinden? Die Politik ist gespalten

Als eine der letzten Corona-Massnahmen soll am 1. April die Maskenpflicht im ÖV fallen – trotz hoher Fallzahlen.

Auf den 1. April soll in der Schweiz die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr fallen. Und das in Zeiten, in denen die Fallzahlen weiterhin hoch sind. Da stellt sich die Frage, ob es zu früh ist, die Masken im ÖV abzulegen und die besondere Lage aufzuheben? Auch die Politik diskutiert über das Für und Wider.

Man soll auf dem eingeschlagenen Weg weiterfahren, sagt Erich Ettlin, Mitte-Politiker aus Obwalden und Präsident der Gesundheitskommission des Ständerats. Er geht davon aus, dass der Bundesrat die besondere Lage und die Maskenpflicht im ÖV per Anfang April aufheben wird. «Er hat es so vorgesehen. Es ist möglich und machbar. Auch, weil jetzt der Frühling kommt und man erwartet, dass die Fallzahlen nun zurückgehen.»

Man kann an die Selbstverantwortung der Leute appellieren, dass man auf freiwilliger Basis weiterhin Masken trägt.
Autor: Erich Etllin Ständerat (Mitte/OW)

Es gebe jetzt auch bei vielen Menschen die Erwartung, wieder in die Normalität zurückkehren zu können, hält Ettlin fest. Und auch dem gelte es nun Rechnung zu tragen. «Ich würde das jetzt machen, es ist schon lange besprochen worden», so der Mitte-Politiker. «Und auch wenn die Fallzahlen steigen, können wir das verkraften. Man kann an die Selbstverantwortung der Leute appellieren, dass man auf freiwilliger Basis weiterhin Masken trägt.»

Kritische Stimmen von links

Dieser letzte Lockerungsschritt kommt für SP-Nationalrätin Barbara Gysi zu früh. Sie fände es vernünftiger, wenigstens im Öffentlichen Verkehr und den Spitälern noch an der Maskenpflicht festzuhalten. «Gerade in Gesundheitseinrichtungen, aber auch im ÖV, sind sehr viele Menschen unterwegs. Omikron zirkuliert stark – es wäre zu begrüssen, wenn die Maskenpflicht an diesen Orten weitergeführt werden würde.»

Es ist wichtig, dass wir vulnerable Personen schützen.
Autor: Barbara Gysi Nationalrätin (SP/SG)

Auch wenn sich die Corona-Lage momentan weniger dramatisch präsentiert als Ende letzten Jahres: Nach Ansicht der Sozialdemokratin würde eine Weiterführung der letzten verbliebenen Massnahmen gerade Vorerkrankten und betagten Menschen helfen. «Zum Glück sind die Verläufe nun nicht mehr so schwer. Ein gewisses Risiko für Long-Covid-Fälle gibt es aber immer noch. Auf der anderen Seite ist es wichtig, dass wir vulnerable Personen schützen.» Hier komme der Maske im ÖV und in Gesundheitseinrichtungen besondere Bedeutung zu.

Gysis Parteikollegin Flavia Wasserfallen fordert, dass die zehn Tage bis zur Bundesratsentscheidung noch genutzt werden, um die Lage genau und ehrlich zu analysieren. «Das Virus zirkuliert noch immer sehr stark. Wir sollten die nötige Flexibilität beibehalten: Diese doch verhältnismässige Massnahme könnte etwas verlängert werden, wenn sich die Zahlen bei den Hospitalisationen nicht so entwickeln, wie wir uns das erhoffen.»

Meinungsumschwung eher unwahrscheinlich

In der Tat bestätigt der oberste Kantonsarzt Rudolf Hauri auf Anfrage, dass sich Bund und Kantone diese Woche noch intensiv mit der Lage und den Massnahmen befassen werden.

Allerdings deutet alles darauf hin, dass die Maskenpflicht bald ganz aufgehoben wird. Schliesslich haben sich verschiedene Bundesratsmitglieder in dieser Frage bereits deutlich zum Fenster raus gelehnt, sodass eine Meinungsänderung eher erstaunlich wäre.

Rendez-vous, 21.03.2022, 12:30 Uhr

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