SRF News: Gestern Abend kam es in Bondo zu neuen Murgängen. Wie haben Sie diese erlebt?
Eda Giacometti: Es war gegen halbzehn Uhr gestern Abend. Es war schon dunkel. Ich hörte schreckliche Geräusche, Bäume, Geröll, die in Bewegung waren. Da sagte ich meinem Mann: ‹Da kommt etwas hinunter.› Ich habe meine Tasche genommen, die ich schon vorbereitet hatte. Dann sind wir mit dem Auto weggefahren. Meine Tochter und ihre Familie sind schon vorher gegangen. Wir haben noch unsere Schwägerin mitgenommen, die alleine lebt.
Da sagte ich meinem Mann: ‹Da kommt etwas hinunter.› Ich habe meine Tasche genommen, die ich schon vorbereitet hatte.
Wo sind Sie jetzt?
Wir sind in Vicosoprano untergekommen, bei einer Schwägerin. Das ist etwa sechs Kilometer von Bondo entfernt. Wir haben heute Morgen Bilder der Schäden von Bondo gesehen. Es sieht sehr traurig aus, wie eine Katastrophe.
Wann wollen Sie zurück in Ihr Haus?
Ich habe mein ganzes Leben in Bondo gelebt. Wir wollen sobald als möglich wieder in unser Dorf zurück und schauen, ob alles in Ordnung ist. Denn unser Haus ist nicht in der Gefahrenzone, wir können deshalb schon heimkehren, denke ich. Doch man weiss nie, wie die Natur spielt, was noch passieren wird. Die anderen Menschen in Bondo haben es schwieriger. Die können vielleicht monatelang nicht in ihre Häuser zurück.
Das Gespräch führte Christian Schürer.