40 oder 100 Franken für eine Autobahnvignette? Die Befürworter der teureren Vignette argumentieren: Die Differenz von 60 Franken entspräche lediglich einer Tankfüllung pro Jahr, die man mehr zahlen müsste.
Das Nein-Komitee aber spricht von einer enormen Preiserhöhung um 150 Prozent – von einer «Abzockerei des Privatverkehrs». Der Autofahrer müsse noch tiefer in die Tasche greifen, ohne dafür einen echten Mehrwert zu erhalten, kritisiert es bei der Lancierung des Abstimmungskampfes in Bern.
Bei der SBB unvorstellbar
Aus Sicht des Nein-Komitees ist bereits genug Geld für den Strassenverkehr vorhanden, wenn dieses nicht «zweckentfremdet» würde.
Von den 9,5 Milliarden Franken, die der Bund jährlich durch Steuern, Gebühren und Abgaben des Privatverkehrs einnehme, fliessen nach dessen Angaben 70 Prozent in die allgemeine Bundeskasse und in den öffentlichen Verkehr. Die Autofahrer seien zu regelrechten «Milchkühen» geworden, sagte Manfred Bühler, SVP-Grossrat des Kantons Bern. Damit müsse nun Schluss sein.
Ein Aufschlag um 60 Franken wäre anderswo beispielsweise bei der SBB nicht möglich, glaubt der Direktor des Nutzfahrzeugverbands Astag, Michael Gehrken. Auch das Argument, dass der Preis seit 18 Jahren nicht mehr erhöht wurde, lässt Gehrken nicht gelten: Bei einer Teuerungsanpassung läge der Preis bei 63 Franken.
Bei aller Kritik: Das Nein-Komitee liefert auch einen Gegenvorschlag. SVP-Nationalrat Walter Wobmann (SO), der das Komitee präsidiert, fordert stattdessen einen «echten Strassenfonds analog zur Bahn».