Die Frage: Die kürzliche Einwanderung eines Bären in den Kanton Bern beschäftigt jetzt auch das Parlament: So wollte Nationalrat Franz Ruppen (SVP/VS) in der Fragestunde der Grossen Kammer vom Bundesrat wissen, wie der Bund mit dem Jungtier verfahren wolle.
Die Antwort: Bundespräsidentin Doris Leuthard sieht keinen Grund, gegen den Bären vorzugehen. Vielmehr handle es sich laut den zuständigen Fachbehörden der Kantone Graubünden, Uri und Bern um ein «sehr menschenscheues, junges Männchen».
Zudem habe der Bär erst einen Schadenfall verursacht – im Kanton Uri. Dort soll der Bär einen Bienenstand beschädigt haben. Deshalb stelle er für den Menschen zum «jetzigen Zeitpunkt keine Gefahr dar».
Darüber hinaus habe sich die Vollzugshilfe des Bundes «Konzept Bär Schweiz» bewährt: Nachdem zwei Bären trotz Vergrämungsmassnahmen vor dem Menschen keine Scheu mehr entwickelten, wurden diese abgeschossen.
Die Vorgeschichte: Ende Mai wurde im Kanton Bern ein Bär gesichtet. Beim männlichen Jungtier aus Norditalien handelt es sich wohl um den ersten wilden Bären, der im Kanton Bern seit über 190 Jahren gesehen wurde. Die letzte belegte Sichtung ereignete sich im Jahre 1823 im Saanenland. Es ist unklar, ob sich der Bär noch in der Region aufhält.