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BärnTV gegen Telebärn Der Berner TV-Platzhirsch kommt unter Druck

Ein neuer Fernsehsender bewirbt sich um die Konzession für die Region Bern und bekommt Schützenhilfe aus Basel.

Seit fast dreissig Jahren sendet Telebärn aus der Bundeshauptstadt. Nun bekommt der Regionalsender im Kampf um die Gebührengelder des Bundes Konkurrenz. Wie nun bekannt wurde, bewerben sich das Berner Unternehmen IMS Marketing und die Stiftung Baselmedia ebenfalls um die TV-Konzession in der Region Bern.

Die Vergabe der TV- und Radiokonzessionen

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Die bestehenden Konzessionen der lokalen Radios und regionalen Fernsehprogramme laufen Ende 2024 aus. Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) schrieb im Januar die Konzessionen für die Periode 2025 bis 2034 neu aus.

Bis Ende April konnten sich die Stationen um eine der 38 Konzessionen, davon 13 Fernsehkonzessionen, bewerben. Wer den Zuschlag und damit Gelder aus dem Gebührentopf erhält, gibt das Bakom Ende Jahr bekannt.

Bereits heute ist die IMS Marketing AG auf dem Berner Medienplatz aktiv: Sie gibt unter anderem den wöchentlichen Gratisanzeiger Bernerbär heraus. Die Stiftung Baselmedia betreibt ihrerseits das Regionalfernsehen Telebasel. Mit dem neuen Regionalfernsehen – BärnTV soll es heissen – wolle man wieder «echte Regionalität» auf die Fernsehbildschirme bringen.

Basel finanziert Berner Sender

«Wir haben festgestellt, dass der regionale Fokus bei Telebärn immer mehr abnimmt», so Lorenz Feller, Verlagsleiter der IMS Medien. «Wir wollen sämtliche Sendungen in Bern produzieren und die Geschichten erzählen, die derzeit zu kurz kommen.» Dafür sollen 40 Mitarbeitende angestellt und zwei Millionen Franken in ein neues Studio investiert werden. Gut drei Viertel des Geldes kommt aus Basel.

Doch warum mischt ein Basler Lokalsender in einem Berner TV-Programm mit? «Wir wissen, wie Lokalfernsehen geht und können unser Know-how einbringen», erklärt André Moesch, Geschäftsführer von Telebasel. Aber es gehe auch um strategische Überlegungen: «Es wird immer anspruchsvoller, Fernsehwerbung zu verkaufen.»

Wir wissen, wie Lokalfernsehen geht.
Autor: André Moesch Geschäftsführer Telebasel

Mit dem Berner Projekt könne man die wirtschaftliche Basis ausbauen. «Darum sind wir bereit, 1.5 Millionen Franken ins Projekt zu investieren.» Trotz Gelder aus Basel betont André Moesch: «Inhaltlich mischt sich Telebasel bei BärnTV nicht ein, Bern soll unabhängig sein.»

Telebärn hat mit Konkurrenz gerechnet

Und was sagt Telebärn zur neuen Konkurrenz? Er sei nicht überrascht, sagt Chefredaktor Markus von Känel. «Ich habe damit gerechnet, dass sich auch andere um die Konzession in der Region Bern bewerben.»

Wir machen seit 28 Jahren Fernsehen von Bern für Bern.
Autor: Markus von Känel Chefredaktor Telebärn

Aktuell erhält Telebärn 3.5 Millionen Franken Gebührengelder. Dass der Fernsehsender zu wenig auf regionale Berichterstattung setze, stimme nicht, sagt von Känel.

«Wir machen seit 28 Jahren Fernsehen von Bern für Bern. Wir haben einen breiten Leistungsausweis, was die lokale Berichterstattung betrifft – und zwar in allen Bereichen von Politik über Kultur bis Sport.» Ausserdem habe man das Angebot in den vergangenen Jahren weiter ausgebaut.

Welche Chancen hat BärnTV?

Ob Telebärn oder das neue BärnTV die Konzession für die Region Bern erhält, entscheidet das Bakom Ende Jahr. «BärnTV ist ein Player, den man durchaus ernst nehmen muss», sagt SRF-Medienredaktor Salvador Atasoy. Die Chancen seien intakt. «Telebasel hat mit André Moesch einen Geschäftsführer, der die private Fernsehlandschaft so gut kennt wie kein anderer.»

Ausserdem sei davon auszugehen, dass das Bakom durchaus Interesse daran habe, sich dieses Gesuch sehr genau anzuschauen. «Alleine schon aus Gründen der Medienvielfalt, denn Telebärn gehört zum CH-Media-Konzern, zu dem bereits diverse regionale TV-Sender gehören», sagt der Medienredaktor.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 02.05.2023, 12:03 Uhr ; 

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