- Der Ausbau des NEAT-Zubringers Basel-Karlsruhe der Deutschen Bahn wird 2041 vollständig fertig.
- Am Montag haben in Basel die Bauarbeiten für den Vollausbau begonnen.
- Die Rheintalstrecke ist ein wichtiger Zubringer für das Jahrhundertprojekt NEAT.
- Die Strecke Basel-Karlsruhe ist in Basel ein Nadelöhr und Deutschland verpflichtete sich deshalb 1996, diesen Abschnitt auf vier Spuren auszubauen.
Das Versprechen, die Strecke Basel - Karlsruhe von zwei auf vier Spuren auszubauen, gab Deutschland bereits vor mehr als 20 Jahren. Am Montag haben nun die Bauarbeiten in Basel begonnen.
Damit werden im internationalen Schienengüterverkehr zwischen Basel und Karlsruhe täglich mindestens 225 Züge verkehren können, also 50 Züge mehr als jetzt. Beseitigt sein soll dieses Nadelöhr im internationalen Bahnverkehr bis 2041. Das ist deutlich später als erwartet. Während Jahren wurde der Ausbau unter anderem durch Einsprachen von Anwohnerinnen und Anwohnern verzögert.
Millionen um Nadelöhr zu beseitigen
60 der insgesamt 200 Kilometer langen Strecke Basel - Karlsruhe sind allerdings bereits ausgebaut. So ist unter anderem auch der Katzenbergtunnel bei Efringen-Kirchen seit Dezember 2012 in Betrieb.
Mit 250 Kilometern pro Stunde unterwegs
Die Strecke, die jetzt in Basel Spatenstich feiert, ist 3.1 Kilometer lang und führt vom Badischen Bahnhof in Basel bis zur Landesgrenze. Es ist der südlichste Teil der Rheintalstrecke. Die Deutsche Bahn, die Bundesrepublik Deutschland und die Europäische Union investieren dafür rund 580 Millionen Euro. Neben zwei neuen Gleisen und fast 50 Weichen umfasst das Teilstück drei Brücken und Schallschutzwände. Nach Abschluss der Arbeiten können Züge die Strecke dann mit einer Geschwindigkeit von bis zu 250 Kilometern pro Stunde befahren.
Peter Füglistaler, Direktor des Bundesamtes für Verkehr (BAV), betonte, dass dieser Abschnitt die wichtigste Zulaufstrecke zur Neuen Alpentransversale NEAT sei, die mit der Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels 2020 fertiggestellt worden war: «In den letzten 20 Jahren hat die Schweiz mit den drei Basistunneln am Lötschberg, Gotthard und Ceneri die Flachbahn durch die Alpen verwirklicht. Jetzt folgt die logische und nötige Anbindung in Richtung Deutschland.»
Jetzt folgt die logische und nötige Anbindung in Richtung Deutschland.
Das Projekt ist zwar auf den internationalen Güterverkehr ausgerichtet. Profitieren könne jedoch auch die Region Basel, ergänzte die Basler Baudirektorin Esther Keller: «Für Basel ist der Ausbau der trinationalen S-Bahn zentral. Der Vierspurausbau zwischen Basel und Karlsruhe ermöglicht die hierfür notwendige Entflechtung des Fern-, Güter- und Regionalverkehrs.»
Sind nämlich vier statt nur zwei Gleise befahrbar, können langsamere und schnellere Züge dieselbe Strecke auf verschiedenen Geleisen zurücklegen.
Ausbau in Italien und Deutschland
Zubringer für die NEAT-Strecke gibt es neben Deutschland auch in Italien. In Italien sind dies die Bahnstrecken Novara - Domodossola-Simplon, Luino - Bellinzona sowie Mailand - Chiasso - Bellinzona. In Deutschland konzentriert sich der Nord-Zulauf zur Neat auf das Nadelöhr, eben auf die Rheintalstrecke.