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Basler Fasnacht 2023 Nach vier Jahren ohne Umzug wieder ein richtiger «Cortège»

Punkt vier Uhr startete die Basler Fasnacht mit dem Morgenstraich. Am Nachmittag stand der erste Umzug auf dem Programm.

Die kalte Witterung hat weder die vielen Baslerinnen und Basler noch die zahlreichen Gäste davon abgehalten, morgens um vier Uhr beim Fasnachts-Auftakt auf die Strassen und Gassen von Basel zu eilen.

Die Innenstadt war denn auch voller Fasnachtsbegeisterter, mit und ohne «Goschdym». Trommeln und Piccolos waren zu hören, und ein mancher Tambourmajor schrie dieses Jahr besonders laut «Morgestraich, vorwärts Marsch!»

Morgestraich 2023

Nach drei Jahren Pause hat am Montagmorgen die Basler Fasnacht begonnen – normal, ganz so wie vor der Pandemie. Das wollten sich viele Fasnächtlerinnen und Fasnächtler nicht entgehen lassen, der «Morgestraich» war trotz Minustemperaturen sehr gut besucht. Besonders viele Trommeln, Piccolos und Menschen im sogenannten «Charivari-Goschdym» genossen den Auftakt zur Basler Fasnacht.

Der erste «Cortège» am Montag

Am Morgen sind nur Trommeln und Piccolos auf den Gassen. Erst nachmittags am Fasnachtsumzug - in Basel «Corteège» genannt - kommen dann auch Wagencliquen und Guggenmusiken zum Einsatz. Und auch erst dann ziehen die Cliquen die Kostüme an, die ihr Sujet ausspielen. «Zeedel» mit Versen gibt es auch erst dann, «Schnitzelbängg» erst ab Montagabend.

Die Basler Polizei hatte am «Morgestraich» nur wenig Arbeit, teilt sie mit; alles sei «ruhig über die Bühne gegangen». Am Barfüsserplatz standen zwar Fahrzeuge im Einsatz, zeitweise mit blinkenden Lichtern. Da habe es sich um einen medizinischen Notfall gehandelt, so die Blaulichtorganisationen. In den Stunden vor dem «Morgestraich» hatten Polizistinnen und Polizisten vor allem mit Velos zu tun. Insgesamt 193 haben sie eingesammelt, damit «Morgestraich» und «Cortège» freie Bahn haben.

Furcht einflössender Hund oder Wolf auf einer Laterne.
Legende: «Fratze», mitten in der Nacht, in Basels Gassen. SRF/Claudia Kenan

Zwar fand die Basler Fasnacht nach den abgesagten Pandemie-Fasnachten im 2022 wieder statt, allerdings in abgespeckter Form: Den traditionellen Fasnachtsumzug durchs Klein- und Grossbasel – in Basel «Cortège» genannt – gab es nicht.

Dass sich nicht alle Fasnächtlerinnen und Fasnächtler daran hielten, als die Fasnacht abgesagt worden war wegen der Pandemie, zeigte sich bereits am «Morgestraich» im Jahr 2020. Einige Hundert standen trotz Absage früh auf und gingen auf die Strasse – mit und ohne «Goschdym».

Die Pandemie-Fasnachten

Klima dominiert die Basler Fasnacht 2023

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Bei den 437 Einheiten, die sich beim Fasnachts-Comité für den «Cortège» angemeldet haben, dominiert das Thema Klima. Knapp 60 Cliquen, Chaisen und andere Formationen beschäftigen sich in ihrem Sujet mit Themen wie Energieknappheit, Abfall, Solarstrom etc. Weitere 22 Formationen setzen sich in ihren Sujets mit kultureller Aneignung und einer Woke-Kultur auseinander. An dritter Stelle steht das Thema Baustellen.

Anreise mit dem Zug

Am «Cortège» nehmen dieses Jahr 437 Formationen teil, mit insgesamt fast aktiven 11'000 Fasnächtlerinnen und Fasnächtlern. Dazu kommen Besucherinnen und Besucher aus Basel sowie dem In- und Ausland. Die Basler Innenstadt ist also voller Menschen – mit und ohne «Fasnachtsgoschdym» und Larve.

Wer den Umzug besuchen will, reist am besten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an. Am Bahnhof der SBB stehen Leute, die Auswärtigen den Weg in die Innenstadt zum «Cortège» zeigen. Während sowie vor und nach dem Umzug ist der Tram- und Busverkehr in der Innenstadt lahmgelegt. Die Trams verkehren nur zwischen 9 («Morgestraich»-Montag) oder 6 (Dienstag und Mittwoch) und 13 Uhr normal. Ansonsten überlassen Tram und Bus die Innenstadt den Fasnächtlerinnen und Fasnächtlern. An den Ticketautomaten gibt es das «Fasnachts-S-Billett», welches für eine Hin- und Rückfahrt gilt. Auch Autos können die Innenstadt nicht passieren.

Basler Fasnacht bei SRF

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Am Montag überträgt SRF 1 die Basler Fasnacht ab 14 Uhr am Fernsehen. Moderiert wird die Sendung vom «Cortège» von Eva Nidecker und Simon Thiriet.

Am Samstag, 4. März gibts um 18:15 Uhr den Fernseh- «Querschnitt» der Basler Fasnacht auf SRF 1, mit Eva Nidecker. Es handelt sich um einen Rückblick auf die Fasnacht, skurrile Überraschung in Beizen und auf der Strasse inklusive. 

Als Vorgeschmack auf den «Querschnitt» bringt das Fernsehen eine Auswahl der besten Schnitzelbänke auf SRF 1: Dienstag, 28. Februar 2023, 15:10 Uhr; Mittwoch, 1. März 2023, 15:05 Uhr; Donnerstag, 2. März 2023, 15:05 Uhr; Freitag, 3. März 2023, 15:10 Uhr und Samstag, 4. März 2023, 15:40 Uhr.

Alle aufgezeichneten Schnitzelbänke sind zudem online in voller Länge verfügbar unter: www.srf.ch

Radio SRF berichtet ebenfalls von der Basler Fasnacht: jeweils in den aktuellen Sendungen des Regionaljournals Basel während der Fasnacht, die vom 27. Februar bis zum 1. März dauert.

Zudem lässt sich die begeisterte Fasnächtlerin und Schauspielerin Bettina Dieterle durch die Strassen und Cliquenkeller treiben und sammelt die besten und aufregendsten fasnächtlichen Momente für einen würzigen einstündigen Querschnitt am Radio:

«Spasspartout» : Dienstag, 7. März 2023, 20.00 Uhr, Radio SRF Musikwelle und Mittwoch, 8. März 2023, 20.00 Uhr, Radio SRF 1. 

«Passage» : Freitag, 10. März 2023, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur.

Regionaljournal Basel Baselland, 27.03.2023, 06:30 Uhr ; 

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