Montagmorgen im Edel-Restaurant «Roots» in Basel: Während am «Wirte-Sonntag» in vielen anderen Küchen der Herd kalt bleibt, begrüsst Chefkoch Pascal Steffen eine ungewöhnliche Gäste-Gruppe. Die Organisation Caritas beider Basel hat einen Kochkurs für ihre Patinnen und Paten vermittelt, die Kinder von armutsbetroffenen Familien betreuen.
Diese «Götti» unternehmen zweimal monatlich etwas mit ihren Patenkindern, wie zum Beispiel gemeinsam zu Hause zu kochen – diese Patenschaften werden mit dem Titel «Mit mir» seit zwanzig Jahren angeboten.
Die Idee dieses Kurses ist, dass die «Götti» ihren Patenkindern nicht nur ganz praktisch das Kochen beibringen sollen, sondern auch Freude vermitteln, mit wenig Geld frisches Gemüse in genussvolle Speisen zu verwandeln. Sie sollen die Ideen in ihre Familien mitnehmen.
Günstig und gesund: ein Rezept zum Selbermachen
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Süssmost-Crème mit Haferflocken-Crumble
Crumble:
80 g Haferflocken
80 g Mehl
80 g Butter
60 g brauner Zucker
1 Pr Zimt
Alle Zutaten vermischen oder durchmixen. Auf ein kaltes Backblech mit Backpapier geben und bei 180°C für 12-15 Minuten backen.
Creme:
4 dl Apfelsaft
30 g Maizena
2 EI Zitronensaft
100 g Zucker
Joghurt
Maizena mit etwas Apfelsaft anrühren, restlicher Apfelsaft mit dem Zitronensaft und eventuell etwas Zucker aufkochen. Mit dem Maizena binden, in eine Box abfüllen abdecken und kalt stellen, am besten über Nacht. Die kalte Süssmostmasse mit einem Schwingbesen verrühren und den Joghurt unterheben. In gewünschte Schälchen verteilen oder in der grossen Schüssel Servieren. Crumble und Apfelscheiben dazu geben oder damit ausgarnieren.
«Das Rezept ist für 4 Personen aufgeschrieben und soll als Leitplanke dienen. Beim Kochen ist es wichtig, sich auch von seinem eigenen Geschmack und der Passion leiten zu lassen. Kochen soll Spass machen und die Leute erfreuen, bei der Zubereitung wie beim Geniessen», schreibt Spitzenkoch Pascal Steffen dazu.
Mit fantasievollen und aromastarken Gemüse-Gerichten ist der 37-jährige gebürtige Luzerner Pascal Steffen hoch aufgestiegen in der Schweizer Gastronomie: Letztes Jahr erhielt er den zweiten Michelin-Stern und hat auch 17 Gault-Millau-Punkte.
Gemüse-Kreationen anspruchsvoller als Fleisch
Als Caritas-Projektleiterin Barbara Hellmüller ihn mit dieser Kochkurs-Idee anfragte, sagte Pascal Steffen sofort zu. «Das ist unsere Art des karitativen Tuns, des Unterstützens. Ich fühle mich dem Positiven verpflichtet», erklärt er seine Motivation.
Ich will den Paten einen einfachen Weg zeigen, was sie machen könnten und was interessant und spannend sein könnte.
Saisongemüse steht in seinem Restaurant im Mittelpunkt, regional und frisch. Steffen ist ehrgeizig: «Etwas aus einem vermeintlich einfachen Gemüse zu kreieren, bei dem die Leute sagen ‹Wow!›, das ist in meinen Augen schwieriger als einfach ein Stück Fleisch auf den Teller zu legen.»
«Ich will den Paten einen einfachen Weg zeigen, was sie machen könnten und was interessant und spannend sein könnte.» Er habe dafür selber mehrere Eltern gefragt, was deren Kinder gerne essen. Häufig genannt worden seien Aufläufe; etwa Hörnli-Gratin sei beliebt und simpel – also müsse er dies nicht erklären. Weniger bekannt und spannend sei hingegen zum Beispiel die Tortilla, die spanische Omelette, die man mit Gemüse ergänzen könne.
Rezept für Pfannenbrot zum Selbermachen
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Pfannenbrot mit Gemüse und Rindfleisch
Brot:
150 g Wasser
1 TI Trockenhefe oder 1/4 Würfel frische Hefe
1 TI Zucker
75 g Joghurt nature
350 g Mehl
1,5 TI Salz
Die Hefe im Wasser mit dem Zucker aktivieren. Alle trockenen Zutaten vermischen. Den Joghurt in die Hefemischung geben und alles gut durchrühren. Für ca. 2 Minuten in der Küchenmaschine oder von Hand kneten.
Den Teig an einem warmen Ort ums Doppelte aufgehen lassen, den Teig ca. 10-15 mm dick auswallen, mit einem Glas oder einem Ausstecher die gewünschte Grösse Ausstechen und direkt in der warmen Pfanne braten.
Für die Füllung eignen sich:
Salat
Zwiebelringe
Gurken
Verschiedene Saucen/Dips
Käsescheiben
Gemüse, geraffelt
Hacktätschli
Pouletstreifen
Und vieles, vieles mehr
Dieses Pfannenbrötchen soll eine gesunde Alternative zu einem Burger sein. Auch kann man hier mit Kindern das Brot sehr gut zusammen zubereiten und bei Wünschen den Teig statt rund mit einem Motiv ausstechen (Tiere, Auto, Formen usw.)
«Das Rezept ist für 4 Personen aufgeschrieben und soll als Leitplanke dienen. Beim Kochen ist es wichtig, sich auch von seinem eigenen Geschmack und der Passion leiten zu lassen. Kochen soll Spass machen und die Leute erfreuen, bei der Zubereitung wie beim Geniessen», schreibt Spitzenkoch Pascal Steffen dazu.
«Am Ende soll man machen, was einem Spass macht und was die Kinder gerne haben», meint der Spitzenkoch. Gerade Gemüse zu kochen sei für Kinder eine Entdeckung, und das werde sie wohl auch animieren, es zu essen. Auch seine Rezepte seien bloss Ideen, die man immer noch abwandeln könne.
Am Ende soll man machen, was einem Spass macht und was die Kinder gerne haben.
Ein Küchen-Geheimnis habe er nicht. Wichtig sei, dass man Gemüse nicht zu weich kocht. Beispielsweise habe ein völlig verkochter Rosenkohl einen sehr intensiven Geschmack. Blumenkohl esse er selber heute gerne gebraten und knackig, aber als Kind habe auch er diesen gerne weich genossen, mit Paniermehl und Ei darüber auf polnische Art.
Spitzen-Koch-Tipps zum Weitergeben
Eine der Patinnen im Kurs ist Nicole Kost Wanner; sie betreut zwei Brüder aus Sri Lanka: «Omeletten umkehren und Gemüse klein schneiden, das tun meine Patenkinder sehr gerne.» Sie wollten immer helfen, wenn sie für sie koche – bevorzugt Teigwaren oder Pizza.
Thomas Heinis betreut einen sechsjährigen Knaben aus dem Tibet. Dessen vierköpfige Familie koche daheim völlig anders und sei noch daran, sich in Basel zurechtzufinden. Selber gelernt habe er heute das Kochen an mehreren Speisen gleichzeitig – und das Ausprobieren nach Lust und Laune.
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