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Konkurrenz unter E-Bike Verleihsystemen
Aus Regionaljournal Basel Baselland vom 22.09.2021. Bild: zvg
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Basler Veloverleih-System «Für den E-Bike-Betrieb wird es immer Steuergelder brauchen»

In Basel gibt es bereits ein Veloverleihsystem, doch das bekommt nun Konkurrenz. Ohne Staatsgelder geht es aber nicht.

Seit drei Jahren flitzen in den beiden Basel weiss-rote E-Bikes durch die Gegend. Mit 45 Stundenkilometer sind sie schnell. Nur wer einen entsprechenden Fahrausweis hat, darf sie nutzen, der Velohelm ist obligatorisch. Betreiberin der E-Bike-Flotte ist die Firma Pick-e-Bike. Unterstützt wird das Unternehmen von der Basler Kantonalbank, dem Energieunternehmen Primeo und der Baselland Transport AG (BLT), die den öffentlichen Verkehr im Landkanton betreibt.

Pick-e-Bike vor Stadtkulisse
Legende: Die schnellen Pick-e-Bike richten sich an jene, die lange Fahrten vorhaben. zvg

Jetzt gibt es Konkurrenz aus Biel. Die Firma Intermobility stellt unter dem Namen «Velospot Basel» vorerst 100 E-Bikes und Hybridvelos bereit, also solche, mit denen man ganz gewöhnlich trampen oder zusätzlich den Elektromotor zuschalten kann.

Der Unterschied zum bisherigen Platzhirschen Pick-e-Bike: Die knallroten Velos von Intermobility fahren höchstens 25 Stundenkilometer. Damit muss kein Fahrausweis hinterlegt werden, jede und jeder kann sie nutzen. Der Nachteil: Sie dürfen nur an vorgesehenen Plätzen abgestellt werden, von denen es in Basel an neuralgischen Punkten chronisch zu wenig hat.

Stadtplan
Legende: In der Anfangsphase gibt es für die 100 neuen E-Bikes nur 44 Abstellplätze, in einem Jahr sollen es 350 Plätze für 2000 Velos sein. zvg

Die Basler Bau- und Verkehrsdirektorin Esther Keller (GLP) schwärmt trotzdem vom neuen Angebot von Intermobility: «Jeden Tag kommen 114 000 Pendlerinnen und Pendler in die Region, und jedes Jahr 750 000 Touristen. Zudem hat ein Drittel der Baslerinnen und Basler kein Velo. Das sind die potentiellen Kundinnen und Kunden für Velospot Basel.»

Das neue Angebot ist also an jene gerichtet, die nur kurze Strecken fahren - das ältere Angebot von Pick-e-Bike mit den potenteren E-Bikes hingegen an jene, die längere Fahrten unternehmen wollen. Keller sieht daher kein Problem, dass es in Zukunft zwei verschiedene Anbieter gibt.

Ohne staatliche Subventionen lässt sich kein Veloverleihsystem betreiben.
Autor: François Kuonen Geschäftsleiter Intermobility

In Basel fragt man sich allerdings, wieso die Angebotserweiterung nicht mit der bereits bestehenden Firma Pick-e-Bike realisiert wurde. Denn auch im Vollausbau mit 2000 E-Bikes und Hybridvelos wird das neue System der Bieler Intermobility nicht rentabel sein.

Das gibt deren Geschäftsführer François Kuonen unumwunden zu: «Ein solches System können sie nur mit Geldern der öffentlichen Hand betreiben. Nur so können sie die Preise so tief halten, dass das Angebot auch genutzt wird.» Der Kanton Basel-Stadt subventioniert den neuen Anbieter denn auch mit über zwei Millionen Franken in den nächsten fünf Jahren. Und ob das System bis dann mindestens selbsttragend ist, ist ziemlich fraglich.

Um eine Velostadt zu werden, brauchen wir ein verlässliches Verleihsystem.
Autor: Esther Keller (GLP) Bau- und Verkehrsdirektorin BS

Darauf angesprochen verweist Esther Keller auf den Willen der Politik, ein Velosystem zu etablieren, das nicht von privaten Anbietern dominiert wird, die sehr schnell kommen, aber auch wieder schnell verschwinden, wenn sich das Geschäft nicht lohnt. So geschehen mit einigen Elektro-Trottinett-Firmen, die mit grossem Brimborium ihr Angebot ausgerollt haben, um kurze Zeit später wieder zu verschwinden.

«Basel soll eine Velostadt werden, dafür brauchen wir verlässliche Anbieter», sagt Esther Keller – und schwingt sich auf eines der neuen knallroten Velos.

Regionaljournal Basel, 22.09.2021, 17:30 Uhr;

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