Es ist gerade alles noch ein bisschen enger als sonst. Auf den Perrons sind gewisse Bereiche hinter Sperrholzplatten versteckt, hier und da stehen Baumaschinen im Weg. Im Bahnhof Freiburg läuft seit eineinhalb Jahren eines der wichtigsten Bauprojekte der SBB. Er wird bereit gemacht für die Pendlerströme der Zukunft.
Seit vielen Jahren hat die Bevölkerung des Kantons Freiburg eine der höchsten Wachstumsraten der Schweiz. Schon heute ist der Platz im Bahnhof Freiburg deshalb knapp für täglich rund 30'000 Reisenden. Die SBB rechnen damit, dass diese Zahl bis Ende des Jahrzehnts gegen 45'000 steigen dürfte, bis 2040 sogar auf 70'000 bis 80'000.
So soll der Bahnhof umgebaut werden
«In Zukunft werden immer mehr Züge unterwegs sein und diese werden auch immer mehr Leute transportieren können», sagt der Projektleiter Arturo Mateo. Es gehe nicht nur darum, den Bahnhof an die heutigen Bedürfnisse anzupassen, sondern dafür zu sorgen, dass er langfristig genügend Kapazität habe.
Nun werden in Freiburg alle Perrons verbreitert und teils auch verlängert, um mehr Reisende aufnehmen zu können. Zudem wird im westlichen Teil des Bahnhofs eine neue Personenunterführung gebaut, durch die der Fussverkehr beidseitig in den Bahnhof rein und raus kommt. «So verteilen sich die Personenströme gleichmässiger auf den ganzen Bahnhof, wodurch die Kapazität deutlich steigt», sagt Arturo Mateo.
Damit der Ausbau möglichst ohne grössere Auswirkungen auf den Bahnverkehr über die Bühne gehen kann, müsse alles sehr gut koordiniert sein, so Mateo. Es kann immer nur ein Gleis aufs Mal gesperrt und neu gebaut werden, während die Züge auf die restlichen vier Gleise umgeleitet werden. «Verspätungen bei den Arbeiten liegen da nicht drin», sagt der Projektleiter. Bisher sei man aber ohne grössere Überraschungen durchgekommen, das Projekt befinde sich im Fahrplan.
Mit der Eröffnung der neuen Personenunterführung in rund einem Jahr ist das Bauprojekt aber noch nicht abgeschlossen, bis 2025 werden noch verschiedene weitere Arbeiten ausgeführt. Auf den Verkehr sollten diese aber nur geringe Auswirkungen haben.