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Beinahe-Kollision am Berg Gletscherflugzeug kracht fast in Skitourengänger am Monte Rosa

  • Am Samstag ist es im Monte-Rosa-Gebiet zu einer Beinahe-Kollision zwischen einem Gletscherflugzeug und Skitourengängern gekommen.
  • Ein Video zeigt, wie das Flugzeug mit Schweizer Kennung am Boden die Spur von Skitourengängern kreuzt und dann abhebt.
  • Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) hat ein Verfahren eröffnet.

«Wie durch ein Wunder ist nichts passiert, aber es hätte Tote geben können», sagte Luca Calzone am Samstag gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur Ansa. Er hatte den Vorfall gefilmt. Den Vorfall hat er auch der Polizei gemeldet.

Calzone war wie Dutzende andere Skitourengänger auf dem Weg zur Hütte Capanna Margherita, als das Flugzeug zuerst oberhalb der Spur der Bergsteiger nahe dem Seserjoch auf rund 4300 Meter über Meer aufsetzte.

Direkt nach der Landung schwenkte das Flugzeug und fuhr auf die Spur der Skitourengänger weiter unten am Hang zu. Mit hohem Tempo raste es dann zwischen den Leuten durch und hob kurz darauf ab.

Das Bazl habe Kenntnis von dem Zwischenfall mit einem in der Schweiz registrierten Flugzeug am 26. April auf einem Gletscher in der Region Monte Rosa, teilte die Behörde am Dienstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage mit. Es sei ein Verfahren eröffnet worden, um den Sachverhalt zu klären. Dem betroffenen Piloten drohen eine strafrechtliche Sanktion und ein befristeter Entzug seiner Lizenz.

Pilot entschuldigt sich

In einem englischsprachigen Brief an seine «lieben Piloten- und Bergkollegen», der am Dienstag von italienischen Medien veröffentlicht wurde, entschuldigte sich der Pilot. Er habe «einen schweren Einschätzungsfehler» begangen und den Vorfall sofort der zuständigen Stelle gemeldet, schrieb der Pilot. Er erklärte, dass er das Verfahren abwarte.

«Es tut mir zutiefst leid für die Gemeinschaft, die ich über alles liebe. Ich hoffe, dass dies keinem von euch jemals passiert», fügte der Mann hinzu, der behauptet, seit 45 Jahren zu fliegen und seit diesem Jahr die Ausbildung für Landungen und Starts auf Gletschern zu haben.

Eigentümerin des Flugzeugs ist die Fluggruppe Genf. In einer Medienmitteilung bestätigte der Aéroclub de Genève, dass der Pilot sich spontan bei den Behörden gemeldet und am Tag des Ereignisses seinen Tatsachenbericht übermittelt habe. Das Flugzeug sei von einem Privatpiloten im Rahmen einer privaten Tätigkeit genutzt worden, die nicht mit der Ausbildungstätigkeit der Schule in Verbindung stehe. Der Flugklub hat interne Massnahmen angekündigt und will mit den Behörden zusammenarbeiten.

SRF 4 News, 29.04.2025, 14:00 Uhr ; 

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