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Bundesrat will sich Zugang zu Privatgärten verschaffen
Aus 10 vor 10 vom 15.05.2019.
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Bekämpfung von Neophyten Auch Private sollen schädliches Gewächs ausrotten

Der Bund verstärkt den Schutz heimischer Arten. Gartenbesitzern blühen damit Kosten von jährlich 25 Millionen Franken.

Ob Ambrosia, asiatischer Laubholzbockkäfer, Schwarzmeergrundel oder Riesenbärenklau – gebietsfremde Arten breiten sich in der Schweiz immer mehr aus. Als Gründe nennt das Bundesamt für Umwelt (Bafu) die Globalisierung und die Klimaerwärmung.

Ambrosia.
Legende: Ambrosia-Pollen können Allergien auslösen. Besonders stark wächst das Unkraut in Ungarn und im Po-Delta. imago images/Archiv

Die «Fremdlinge» können einheimische Tiere und Pflanzen verdrängen, aber auch die Gesundheit von Mensch und Tier gefährden, etwa indem sie wie die Ambrosia Allergien auslösen.

Der Bundesrat will deshalb den Kampf gegen diese so genannten «Neophyten» noch effizienter machen, nachdem bereits 2016 in einer Strategie Massnahmen beschlossen worden waren.

Meldepflicht – Überwachung – Grenzkontrollen

Da für deren Umsetzung die Gesetzesgrundlagen noch fehlen, soll nun das Umweltrecht angepasst werden. Es geht dabei vor allem um Massnahmen gegen das unbeabsichtigte Einschleppen gebietsfremder Arten und verbindliche Massnahmen, um gegen solche Organismen vorzugehen, wie die Landesregierung in der Vernehmlassung schreibt.

Riesenbärenklau: Der Saft des Gewächses führt bei Sonnenlicht auf der Haut zu schweren Verbrennungen
Legende: Riesenbärenklau: Der Saft des Gewächses führt bei Sonnenlicht auf der Haut zu schweren Verbrennungen imago images/Archiv

Künftig sollen die Kantone beim Bekämpfen von Neophyten auch Privatpersonen in die Pflicht nehmen können: Wer beispielsweise einen Garten besitzt, in dem gebietsfremde Arten wachsen respektive leben oder es tun könnten, muss dulden, dass die Fläche überwacht, isoliert und dort allenfalls auch Vernichtungsaktionen durchgeführt werden. Ausserdem sollen Besitzer verpflichtet werden, gebietsfremde Arten selbst zu bekämpfen.

25 Millionen Franken entfallen auf Private

Um zu verhindern, dass gebietsfremde Organismen unbeabsichtigt in die Schweiz eingeschleppt werden, sieht der Gesetzesentwurf Einfuhrkontrollen an den Grenzen vor. Eine Meldepflicht für die gefährlichsten Arten soll ermöglichen, dass ein Befall frühzeitig erkannt wird und getilgt werden kann.

Asiatischer Laubholzbockkäfer.
Legende: Asiatischer Laubholzbockkäfer: Dem Schädling wird in der Schweiz seit 2011 auch mit Hunden nachgespürt. imago images/Archiv

Erwartet wird, dass die Massnahmen rund 90 Millionen Franken im Jahr kosten. Zwei Drittel dieses Aufwandes dürfte auf die Kantone entfallen. Für die Grundstückbesitzer werden jährliche Kosten von rund 25 Millionen Franken erwartet.

Milliardenschäden in der EU

Je erfolgreicher gebietsfremde Arten bekämpft werden, desto tiefer dürften mit der Zeit die Kosten für deren Bekämpfung werden, schreibt das Bafu dazu. Umkehrt werde die Bekämpfung teurer, je länger damit zugewartet werde.

Die kleine Schwarzmeergrundel ernährt sich unter anderem vom Laich einheimischer Fische.
Legende: Die kleine Schwarzmeergrundel ernährt sich unter anderem vom Laich einheimischer Fische. imago images/Archiv

Eine Untersuchung von 2006 ergab, dass sich in der Schweiz über 800 gebietsfremde Arten etabliert haben. Rund 100 müssen zu den invasiven oder potenziell invasiven gebietsfremden Arten gezählt werden. Inzwischen dürfte sich die Zahl dieser problematischen Arten erhöht haben. In der EU wird der wirtschaftliche Schaden durch die gebietsfremden Arten auf rund 20 Milliarden Euro im Jahr geschätzt.

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Bund intensiviert Kampf gegen Ambrosia & Co – das kostet Millionen
aus Heute um Vier vom 15.05.2019. Bild: Imago/Archiv
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