Der Golfplatz Oberburg im Emmental ist an diesem Mittag unter der Woche gut besucht – trotz der kalten Bise. Wer noch einen Startplatz will, muss sich gedulden oder sogar an einem anderen Tag kommen. Diese hohe Auslastung bei kühlem Wetter unter der Woche und auch an den Wochenenden sei neu, sagt der Golfplatzchef Raphael Weibel.
Die Gründe für den Andrang sind für den Golfplatzchef klar: Die Zahl der Golferinnen und Golfer steige seit Jahren. Dazu kommt, dass wer schon länger Golf spielt, derzeit gerne die hiesigen Plätze nutzt. «Die Leute verbringen gerne ihre Zeit hier – in die Ferien fahren ist ja nicht mehr möglich.»
Gerade am Wochenende ist es schwierig, eine Startzeit zu erhalten. Auch beim Golf-Verband Swiss Golf beobachtet man das steigende Interesse an den heimischen Golfplätzen. «Früher waren vor allem in der Achse Genf-Bern-Zürich-St. Gallen die Golfplätze gut besucht – nun auch in den Randregionen», sagt Klaus Burkhardt von Swiss Golf.
Obwohl es fast 100 Schweizer Plätze gibt, würden sich die Golferinnen und Golfer über neue Plätze freuen. Konkrete Projekte dürften es aber schwierig haben. «Das letzte realisierte Projekt ist beispielsweise im grenznahen Ausland gebaut worden», sagt Klaus Burkhardt.
Er verweist auf die engen Schweizer Platzverhältnisse und die nötigen Bewilligungsverfahren. Trotzdem hält er es für wichtig, über mögliche neue Projekte zu sprechen: «Golf hat gerade für ältere Personen einen hohen sozialen Wert.»