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Berner Jura Windturbine tötet Steinadler

  • Im Berner Jura ist laut Tierschützern ein Steinadler von einer Windturbine getötet worden.
  • Das Tier sei ohne Kopf auf dem Gelände des Windparks Mont Crosin gefunden worden, teilte die Organisation BirdLife mit.
  • Wie viele Tiere in der Schweiz jährlich Opfer solcher Zwischenfälle werden, sei schwierig abzuschätzen, erklärt die Vogelwarte Sempach gegenüber SRF News.
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Aus dem Archiv: Windturbinen und ihre Auswirkungen auf Vögel
aus Wissenschaftsmagazin vom 08.05.2021. Bild: Keystone / LEANDRE DUGGAN
abspielen. Laufzeit 11 Minuten 40 Sekunden.

Der Steinadler, auch «König der Lüfte» genannt, kommt den Angaben zufolge im Schweizer Jura nur selten vor. Lange Zeit habe es nur zwei Paare dieses gefährdeten Vogels in der Gegend gegeben. Kürzlich sei ein weiteres Paar im Neuenburger Jura dazu gekommen.

Die Organisation Freie Landschaft Schweiz zeigte sich schockiert über die Nachricht und forderte ein sofortiges zehnjähriges Moratorium für alle Windkraftprojekte, die ein potenzielles Risiko für die Vogelwelt darstellten.

Vogel.
Legende: Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen mit Vögeln in Zusammenhang mit Windkraftanlagen. Keystone

Bedauern äussert ebenfalls die Vogelwarte Sempach. Für Vogelarten, die lange leben und meist nur einen Jungvogel pro Jahr aufziehen, könne schon der Tod eines einzigen Altvogels zu einem Problem werden, erklärt die Warte gegenüber SRF News. «Zwar geht es der Steinadlerpopulation in den Schweizer Alpen gut. Die Jurapopulation befindet sich aber noch im Aufbau und hat durch diesen bedauerlichen Todesfall einen herben Rückschlag erlitten.»

Wie viele Vögel sind betroffen?

Um einigermassen zuverlässig abschätzen zu können, wie viele Vögel an einer Windenergieanlage ums Leben kommen, sei ein aufwändiges Schlagopfermonitoring nötig, erklärt die Vogelwarte. «Grund dafür ist, dass Opfer rasch von Füchsen und anderen Beutegreifern weggetragen werden. Kleine Kadaver sind oft nur schwer zu entdecken, und oft landen tote Vögel auch weitab von den Windenergieanlagen oder fallen in Wälder oder unwegsames Gelände.»

All diese Faktoren müssten bei einer Schätzung entsprechend berücksichtigt werden. «Weil die topografischen Verhältnisse bei jeder Windenergieanlage anders sind, lässt sich eine Abschätzung dann auch nicht ohne weiteres auf andere Windenergieanlagen übertragen», erklärt die Warte weiter.

BKW bedauert Vorfall

Die Betreiberin des Windparks Juvent, die Juvent SA, gehört zu 65 Prozent dem bernischen Energie- und Dienstleistungskonzern BKW sowie anderen Energiekonzernen. Die BKW teilte am Dienstag mit, sie bedauere den Vorfall sehr, der sich ihr zufolge Anfang November ereignete.

Die BKW habe am Dienstag aus den Medien respektive aufgrund des Communiqués von BirdLife vom Vorfall erfahren. Von offizieller Seite, etwa von der Wildhut, habe sie keine Meldung bekommen. Deshalb könne sie nicht weiter Stellung nehmen.

RegionalDiagonal, 25.1.2022, 16:30 Uhr;

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