Es ist bereits das dritte Mal innerhalb eines Monats, dass in der Region Zürich Unbefugte auf einen Kran steigen. In einem Fall ging die illegale Aktion sogar tödlich aus. Die Abriegelung von Baustellen ist in der Branche ein wichtiges Thema, auch für den Baumeisterverband Zürich/Schaffhausen. Dessen Geschäftsführer Gerhard Meyer erklärt gegenüber SRF, was bereits unternommen wird und ob weitere Massnahmen nötig sind.
SRF News: Was wird in Zürich zur Baustellensicherung unternommen?
Gerhard Meyer: Die Vorschriften sind überall in der Schweiz die gleichen. Grundsätzlich werden die ganzen Baustellen gesichert, indem sie rundherum mit Gittern abgeriegelt und mit Schlössern verschlossen werden. Manchmal gibts Bretterwände um Baustellen. Und oft kommt man ohne Ausweis gar nicht hinein.
Und Kräne, wie werden diese abgesichert?
Bei besonders hohen Bauten und in Gebieten, wo es gefährlicher sein kann, da werden die Kräne zusätzlich mit einer Einhausung gesichert. Da baut man auf der Höhe des Erdgeschosses oder des ersten Stocks wie ein Haus darum herum, damit niemand Unbefugtes hinaufklettern kann. Wenn nötig hat es dann noch einen Stacheldraht rundherum.
Wer unbedingt auf die Baustelle will, der kann diese Hindernisse überwinden.
Man versucht die Gefahren dort zu vermindern, wo es Leute geben könnte, die sich unter Umständen etwas antun könnten – zum Beispiel in der Nähe von psychiatrischen Kliniken.
Müsste man – angesichts der Fälle – die Kräne nicht noch besser absichern?
Wer unbedingt auf die Baustelle will, der kann diese Hindernisse überwinden.
Was gedenkt der Baumeisterverband Zürich-Schaffhausen zu tun?
Von null auf drei Fälle in kürzester Zeit, das ist tatsächlich eine rasche Zunahme. Wir werden das in unseren Regional-Sektionen sicher weiter beobachten und an den kommenden Sitzungen besprechen. Aber ich sehe da von Seite der Baumeister noch keinen grossen Handlungsbedarf.
Es gibt wohl in solchen Aktionen immer Leute, die auf gleiche Weise Aufmerksamkeit erregen wollen. Also sind weitere Fälle nicht auszuschliessen.
Sie tun also bereits genug?
Stand heute, sage ich klar Ja. Wir halten uns an die geltenden Vorschriften, setzen diese um. Und das wird auch kontrolliert.
Haben Sie Angst, dass es nun Nachahmer geben könnte?
Es gibt wohl in solchen Aktionen immer Leute, die auf gleiche Weise Aufmerksamkeit erregen wollen. Also sind weitere Fälle nicht auszuschliessen.
Das Gespräch führte Manuel Ramirez.