China ist der wichtigste Handelspartner der Schweiz in Asien – bald wohl auch im Finanzbereich. Finanzminister Ueli Maurer ist zu einer Werbetour nach Fernost aufgebrochen.
Im Schlepptau von Maurer reist eine hochkarätige Delegation der Schweizer Finanzwirtschaft. Konkrete Ziele für ihre China-Reise haben der Bundesrat und die Banker nicht. Es geht darum, Klinken zu putzen und Hände zu schütteln.
Politik und Privatwirtschaft spannen zusammen
Auch mit dabei auf der Reise ist UBS-CEO Sergio Ermotti. Er sagt: «Politik und Privatwirtschaft spielen zusammen eine wichtige Rolle. Dass wir uns den Chinesen so vorstellen macht uns stärker und wir gewinnen an Glaubwürdigkeit.»
Erstmals übernimmt der Bund eine solch aktive Rolle bei der Promotion des Bankenplatzes Schweiz. Der Zeitpunkt ist kein Zufall. China will seine eigene Währung, den Renminbi, internationaler machen. Die Schweiz könne durchaus eine Alternative zu etablierten Renminbi-Hubs wie London werden, sagt Finanzprofessor Oliver Rui. «Wegen des Brexit und den Unsicherheiten in der EU sucht China nach alternativen Hubs. Ich glaube die Schweiz ist ein idealer Standort dafür.»
Wir sind sehr zufrieden, es waren sehr offene, sehr kooperative Gespräche.
Treffen mit chinesischem Finanzminister
Ueli Maurers persönliches Engagement trägt Früchte: In zwei Tagen führte er acht Gespräche, darunter auch mit dem Finanzminister, der Finanzaufsichtsbehörde und der Zentralbank. Er will nicht nur chinesisches Kapital in die Schweiz bringen, sondern auch Schweizer Finanzdienstleister nach China.
«Wir sind sehr zufrieden, es waren sehr offene, sehr kooperative Gespräche. Wir haben insbesondere über den Marktzugang der Schweizer Finanzdienstleister in China gesprochen. Hier ist die Bereitschaft sehr gross. Und man wird die Schweiz wohl etwas als Testbetrieb in den nächsten Jahren benutzen um diese Öffnung voranzutreiben. Aber wir hatten sehr gute Gespräche.»
Morgen führt der Bundesrat seine Delegation weiter nach Shanghai, und dann nach Singapur und Hongkong.