Seit dem 13. Juni 2021 mussten Bürgerinnen und Bürger, die per Briefwahl oder durch Stimmabgabe auf der Gemeinde abstimmten, zusätzlich zur Unterschrift einen persönlichen Kleber auf dem Couvert anbringen. Damit sollen Missbrauch und Wahlfälschung verhindert werden.
Oberwalliser klaute Couverts aus Briefkästen
Denn die Klebeetiketten sind eine direkte Folge des Wahlbetrugs, der die Grossratswahlen 2017 überschattet hatte. Ein Oberwalliser SVP-Mitglied hatte damals über 100 Wahlcouverts aus Briefkästen gefischt und so die Wahl verfälscht.
Das Problem: Mutmasslich wegen der neuen Sicherheitsetikette ging zuletzt die Wahlbeteiligung zurück. Denn viele Leute hatten die separat zugesandten Etiketten bereits verlegt oder verloren, bevor die Couverts eintrafen. So oder so gaben sie im Wallis bei jeder Abstimmung und bei jeder Wahl zu reden. Darum forderte der Grosse Rat die Abschaffung der personalisierten Kleber.
Wallis kehrt zu alter Lösung zurück
Damit ist es vorbei: Schon bei den nächsten Abstimmungen erhalten die Stimmberechtigten ein Couvert ohne Platz für eine Klebeetikette. Und das Wallis kehrt zu jenem Wahlsystem zurück, welches in den anderen 25 Kantonen in der Schweiz gilt. Der Walliser Staatsrat Frédéric Favre betonte denn auch, dass kein anderes Sicherheitssystem vorgesehen sei.