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Brücken und Tunnels für Velos Die Schweiz baut für Velofahrende das Spektakel

Die Stadt Zürich plant eine neue Mega-Velo-Brücke. Das Projekt reiht sich ein in eindrückliche Schweizer Velo-Projekte.

In der Stadt Zürich trennt das breite Gleisfeld vor dem Zürcher Hauptbahnhof die Stadtkreise 4 und 5. Bislang verbinden zum Beispiel die Hardbrücke, der Negrellisteg oder die Langstrassen-Unterführung diese beiden Quartiere. Jetzt soll eine weitere Verbindung geschaffen werden.

Zürich: Landschaftsbrücke

Die Landschaftsbrücke soll auf einer Länge von über einem halben Kilometer die Viadukt-Bögen mit dem neuen Polizei- und Justizzentrum verbinden. Nach ihrer Fertigstellung etwa im Jahr 2031 soll die acht Meter breite Brücke über einen Grünstreifen verfügen, der den Fussweg vom Veloweg trennt.

Der Bau kostet rund 75 Millionen Franken und es ist nicht das einzige Velo-Projekt in der Schweiz, das für Aufsehen sorgte.

Zürich: Stadttunnel

Der Stadttunnel mit knapp 200 Metern Länge und 25 Metern Breite war als Autobahn geplant. Er führt entlang der Sihl unter dem Zürcher Hauptbahnhof hindurch und sollte dereinst die Autobahnen A1 und A3 verbinden. Der Bundesrat hat diese Pläne aus den 1960er-Jahren aber als nicht mehr zeitgemäss betitelt.

Weil daher auch in ferner Zukunft keine Autos durch den Tunnel fahren dürften, könnte aus einer anfänglichen Zwischennutzung eine langfristige Lösung werden. Im Juni 2021 hat das Zürcher Stimmvolk knapp 28 Millionen Franken bewilligt, um den Stadttunnel zwischenzeitlich zum Velotunnel umzubauen und eine Velostation zu schaffen. Die Bauarbeiten beginnen im Herbst und dürften frühstens 2024 abgeschlossen sein.

Basel: Hochbahn

Hoch hinaus will das Basler Start-Up Urb-x. Da es auf Strassen nicht immer genug Platz gibt für alle Verkehrs-Teilnehmenden, will das Unternehmen Velofahrerinnen und Velofahrer abheben lassen. Konkret sollen Velo-Schnellrouten in fünf Metern Höhe entstehen.

Urb-x hat dafür eine 200 Meter lange Teststrecke in Basel gebaut, mittels modularen Bauteilen soll die Hochbahn überall einfach und schnell zu erstellen sein. Mit dem deutschen Bundesland Baden-Württemberg gibt es auch schon einen Interessenten.

Basel: Zollibrücke

In der Stadt Basel sollte ein Velo-Ring Wohnquartiere, Bahnhöfe, Arbeitsplätze und Schulen miteinander verbinden. Das 25-Millionen-Projekt wurde jedoch vor fünf Jahren von der Stimmbevölkerung verworfen.

Nun soll trotzdem ein wichtiges Teilstück des Velo-Rings gebaut werden – die sogenannte Zollibrücke. Das Kantonalparlament will an der Veloquerung über die Gleise der französischen Bahn festhalten. Ausgearbeitet ist das Projekt noch nicht.

St. Gallen: Fussgänger- und Velotunnel

Überraschend deutlich hat das St. Galler Stadtparlament letzte Woche einen neuen Tunnel in die Wege geleitet. Die unterirdische Verbindung soll im Bereich der St. Leonhard-Strasse mehr Sicherheit bieten.

Heute müssen Velofahrerinnen und Fussgänger dort sieben Fahrspuren überqueren, die zahlreichen Lichtsignal-Anlagen sind zudem nicht synchron geschaltet. Ab 2024 soll deshalb ein Velo- und Fussgänger-Tunnel für fast 9 Millionen Franken Abhilfe schaffen. Gehen keine Rekurse ein, kann noch dieses Jahr mit den Arbeiten begonnen werden.

Luzern: Velo-Highway

Keine Planung, sondern bereits Realität, ist der «Velo-Highway» in der Stadt Luzern. Wo bis 2012 noch Züge der Zentralbahn unterwegs waren, schlängelt sich nun eine Velo-Autobahn durch die Luzerner Wohnquartiere.

Das Bahn-Trassee wurde auf einer Länge von zwei Kilometern umgebaut und stellt seit 2016 eine wichtige Verbindungsachse dar zwischen der Stadt und dem Entwicklungsgebiet Luzern Süd. Der Umbau hat knapp 5 Millionen Franken gekostet.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 02.05.22, 17:30 Uhr ; 

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