Für die Brustkrebsvorsorge bei Frauen ab 50 gibt es in vielen Kantonen ein eigenes Programm. Doch nun schlägt die Krebsliga Alarm: Diese Früherkennungsprogramme seien gefährdet, und zwar wegen einer Senkung der Arzttarife auf Anfang 2026.
Frauen zwischen 50 und 74 Jahren werden alle zwei Jahre aufgeboten, sich auf Brustkrebs untersuchen zu lassen. In 14 Kantonen gibt es diese Programme, in vier Kantonen ist die Einführung geplant. Jetzt gelten jedoch ab Januar 2026 neue Tarife für diese Untersuchungen.
Krebsliga schlägt Alarm
Diese würden massiv gesenkt, teils bis zu 50 Prozent, sagt Rudolf Morant, Präsident der Krebsliga Ostschweiz und Vorstandsmitglied bei Swiss Cancer Screening. «Manche Radiologien haben uns schon mitgeteilt, dass sie nicht mehr am Screeningprogramm mitmachen werden, weil sie die neuen Tarife als nicht kostendeckend erachten.»
Dabei gebe es viele Vorteile, zum Beispiel eine klare Qualitätskontrolle. So würden immer zwei Radiologen oder Radiologinnen die Bilder anschauen. Hinzu komme, dass die Programme alle Frauen einschliessen, sagt die Mediensprecherin der Krebsliga Schweiz, Stefanie de Borba: «Der Vorteil ist, dass alle Personen einen chancengleichen Zugang zu diesen Früherkennungsuntersuchungen haben, unabhängig von ihrer finanziellen oder von ihrer sozialen Situation und auch unabhängig von ihrem Wohnort.»
«Keine Panik», heisst es seitens der Versicherer. Der Sprecher des Krankenkassenverbandes Prio Swiss, Adrien Kay, sagt: «Screeningprogramme leisten einen nützlichen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit. Sie sind nicht gefährdet. Die Versicherer sind weiterhin gewillt, diese mitzufinanzieren.» Im Moment würden die Verhandlungen zwischen den Anbietern der Programme und den Krankenkassen laufen.
Alle Seiten hoffen auf eine gute Lösung
Die Krankenkasse CSS schreibt auf Anfrage, dass man für Vorschläge offen sei. Diese würden sie insbesondere von den Kantonen erwarten. So hoffen alle Seiten, dass bis Anfang 2026 noch eine gute Lösung auf dem Tisch liegt, sodass die Brustkrebsfrüherkennungsprogramme im gewohnten Rahmen weitergeführt werden können.