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Bundesasylzentrum Kreuzlingen Kreuzlingen und SEM einigen sich im Sicherheitsstreit

  • Die Stadt Kreuzlingen und das Staatssekretariat für Migration SEM verstärken die Patrouillen im Umfeld des Bundesasylzentrums.
  • Zuerst hiess es, das SEM kürze aus Kostengründen die Sicherheitspatrouillen rund um das Asylzentrum.
  • Der Brief eines «enttäuschten» Kreuzlinger Stadtpräsidenten an Justizminister Beat Jans scheint nun eine Einigung herbeigeführt zu haben.

Im Bundesasylzentrum mitten in der Thurgauer Kreuzlingen sind 235 Flüchtlinge untergebracht. Immer wieder gibt es im Wohnquartier, in dem das Asylzentrum steht, Probleme. Einbrüche in Autos und Schrebergärten, Überfälle, Lärmbelästigungen, Sachbeschädigungen – einige Bewohnerinnen und Bewohner Kreuzlingens äussern ihr Unbehagen.

Mann im blauen Jackett im Freien vor Gebäude, SRF-Mikrofon.
Legende: Thomas Niederberger, der Stadtpräsident Kreuzlingens, schrieb einen Brief an Bundesrat Beat Jans. SRF

Auch Stadtpräsident Thomas Niederberger ist sich der Problematik bewusst und pflegt deshalb einen guten Austausch mit dem Bund und dem SEM. Über Umwege erfährt die Stadt allerdings, dass der Bund aus Spargründen angeblich die Sicherheitspatrouillen rund ums Bundesasylzentrum reduzieren wolle.

Stadtpräsident Niederberger schreibt daraufhin einen Brief an Bundesrat Beat Jans, der als Justizminister für das Asylwesen zuständig ist. Der Brief liegt SRF vor. Er sei enttäuscht, schreibt Niederberger. Beat Jans habe das Asylzentrum in Kreuzlingen im letzten November selbst besucht und mit eigenen Augen gesehen, wie schwierig die Situation für die Anwohnerinnen und Anwohner sei.

Verstärkte Patrouillen, erweiterte Präsenzzeiten

«Bisher waren drei Patrouillen pro Tag unterwegs, jetzt ist es noch eine», sagt Thomas Niederberger zu SRF. Man fühle sich vor den Kopf gestossen. «Wir sind in der Mitte eines Wohnquartiers, hier muss man die Sicherheit gewährleisten. Der Bahnhof und andere wichtige Anlagen sind in der Nähe.»

Am Freitag dann die Nachricht aus dem Staatssekretariat für Migration: «Die Stadt Kreuzlingen und das SEM einigen sich auf ein neues Sicherheitsdispositiv.» Die Patrouillen im Umfeld des Bundesasylzentrums und des Bahnhofs würden verstärkt, die Präsenzzeiten erhöht, heisst es in der Mitteilung.

Luftaufnahme von Gebäuden mit begrünten Dächern und angrenzendem Parkplatz.
Legende: Das Bundesasylzentrum Kreuzlingen befindet sich mitten im Wohnquartier und in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof. SRF

Auf SRF-Anfrage erklärt SEM-Mediensprecher Daniel Bach, dass es sich hierbei nicht um ein Umschwenken handle: «Wir hatten vor, die Morgenpatrouille nicht mehr durchzuführen, weil unsere Leute da nicht viel zu tun hatten.»

«So schnell wie möglich»

Man habe das Gespräch mit der Stadt Kreuzlingen gesucht und festgestellt: «Es gibt das Bedürfnis, dass SEM-Patrouillen am Nachmittag, Abend und in den frühen Morgenstunden unterwegs sind. Um das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu erhöhen.»

Es wird künftig mehrere Patrouillen geben, die ab dem frühen Nachmittag bis in die späte Nacht hinein unterwegs sind. Man wolle so schnell wie möglich mit den verstärkten Patrouillen beginnen, so SEM-Mediensprecher Bach weiter. «Das wird jetzt im Detail mit der Stadt Kreuzlingen erarbeitet.» Weiterhin eingesetzt wird auch der städtische Sicherheitsdienst.

Schweiz aktuell, 10.9.2025, 19 Uhr ; 

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