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Bundesrat holt NDB-Chef Markus Seiler wird Generalsekretär von Aussenminister Cassis

  • Bundesrat Ignazio Cassis hat eine prominente Person in seine engste Entourage geholt. Er wird Generalsekretär im Aussendepartement (EDA).
  • Markus Seiler ist heutiger Chef des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB).
  • Als NDB-Chef stand Seiler wiederholt in der Kritik zum Beispiel wegen des Datenklaus durch einen Mitarbeiter 2012 oder wegen der Affäre um Agent Daniel M..
  • Seiler tritt die Nachfolge von Benno Bättig am 1. Dezember 2017 an. Bättig wird andere Funktionen im EDA übernehmen.

Mit dem Wechsel ins EDA lässt Markus Seiler die Affäre um die Spionage des Schweizer Agenten in Deutschland hinter sich. Morgen fällt das Oberlandesgericht Frankfurt am Main ein erstes Urteil in dieser Angelegenheit. Es ist aber gut möglich, dass der Fall noch einige Zeit nachwirkt.

Ähnlich wie 2012, als ein NDB-Mitarbeiter aufflog, der heimlich die am besten gehüteten Geheimnisse des Dienstes auf Datenträger kopiert und zum Verkauf angeboten hatte. Der Klau wurde damals von der Geschäftsprüfungsdelegation des Parlaments untersucht – für NDB-Chef Seiler blieb die Sachen ohne Konsequenzen.

Seit 20 Jahren in der Verwaltung

Dass Bundesrat Ignazio Cassis Markus Seiler ins Aussendepartement holt, ist keine Überraschung. Sein Name kursierte bereits in den letzten Tagen in verschiedenen Medien.

Der 49-jährige Seiler ist seit rund 20 Jahren in der Bundesverwaltung und Schritt für Schritt dass Karrieretreppchen aufgestiegen. So war er von 1999 bis 2001 persönlicher Mitarbeiter des damaligen Finanzministers Kaspar Villiger und wechselte dann ins Verteidigungsdepartement VBS. Bundesrat Samuel Schmid machte Seiler 2005 zum Generalsekretär des VBS.

Es war Schmids Nachfolger Ueli Maurer, der Seiler 2010 schliesslich als Chef des neu geschaffenen Nachrichtendienstes des Bundes (NDB) einsetzte. Anfänglich ging es darum, die Fusion von Inland- und Auslandgeheimdienst umzusetzen. Ein weiteres Grossprojekt war das neue Nachrichtendienstgesetz, das seit dem 1. September in Kraft ist.

Guter Draht zur FDP-Spitze

Vor seiner Zeit in der Verwaltung, war Seiler in der Zentrale der FDP-Schweiz tätig. Auch deshalb gilt der neue EDA-Generalsekretär als jemand, der in Bundesbern vernetzt ist wie kaum ein anderer. Ein guter Draht in die Partei ist für die FDP ein wichtiger Faktor, weil sie ihren neuen Bundesrat enger an sich binden will.

Der Thurgauer Markus Seiler, der als durchsetzungsfährig und loyal beschrieben wird, lebt mit seiner Ehefrau, einer Ärztin und den vier Kindern in Spiez im Berner Oberland.

Seiler-Nachfolge offen

Wer das Amt von Seiler als NDB-Chef übernimmt, ist noch offen. Infrage kommt etwa der heutige Vize Paul Zinniker. Er ist allerdings seit der Spionageaffäre zwischen Schweiz und Deutschland umstritten. Zinniker, der die Sache als Leiter Beschaffung mit zu verantworten hat und den Schweizer Spion Daniel M. sogar persönlich traf, dürfte sich in den kommenden Wochen noch einige Fragen anhören müssen.

Weitere Kandidaten für die Seiler-Nachfolge sind die jüngeren NDB-Vizedirektoren Jürg Bühler und Thomas Schöttli. Auch eine externe Besetzung ist durchaus möglich.

Entscheiden wird der Bundesrat. Für SVP-Verteidigungsminister Guy Parmelin bietet sich die Chance, nach dem Armeechef eine zweite Schlüsselposition mit einem Mann oder einer Frau seiner Wahl zu besetzen.

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