Mit dem Bündner SVP-Nationalrat Heinz Brand steigt einer der Topfavoriten ins Rennen um den Bundesratssitz ein. Der kantonale Parteivorstand hat den 60-Jährigen offiziell nominiert. Auch Thomas Aeschi (ZG) und Res Schmid (NW) sind Kandidaten.
Die drei neuen Kandidaten werden nun wie alle bereits bekannten Namen von der SVP-Findungskommission geprüft. Am kommenden Montag gibt der SVP-Fraktionsvorstand seine Empfehlungen ab. Am 20. November nominiert die SVP-Bundeshausfraktion offiziell ihren oder ihre Kandidaten.
Ausgewiesener Asylexperte
Brand gilt als Kronfavorit auf den Posten der abtretenden BDP-Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf – auch wegen seiner umgänglichen Art. Bekannt ist er als Migrationsexperte, der auf Parteilinie politisiert. Just in jüngerer Zeit fiel er aber mit extremen Positionen auf. Neben der Migration ist das Gesundheitswesen Brands zweites Schwerpunktgebiet. Seit Anfang Jahr ist er Präsident von Santésuisse, dem Branchenverband der Krankenversicherer. Mehr zur Kandidatur Brands.
Zwei Kandidaten aus der Zentralschweiz
Auch der Zuger Nationalrat Thomas Aeschi will Bundesrat werden. Der erst 36-jährige Unternehmensberater ist Präsident der kantonalen SVP und gibt sich bewusst dynamisch und weltoffen. Bei den Wahlen im Oktober holte Aeschi von allen Zuger Kandidierenden mit Abstand die meisten Stimmen. Die Parteileitung sieht ihn als ideale Ergänzung zum amtierenden SVP-Bundesrat Ueli Maurer.
Am Donnerstagvormittag kündigte bereits ein anderer Zentralschweizer Kanton eine Kandidatur an: Ein Ausschuss der Nidwaldner SVP beschloss, den 57-jährigen Res Schmid zuhanden der Findungskommission vorzuschlagen, wie die Partei mitteilte.
Schmid politisiert auf der Parteilinie. Im Ton ist der gebürtige Berner aber konziliant. National ist der frühere Militärtestpilot wenig bekannt. Schmid wäre der erste Bundesrat aus Nidwalden. Bereits vor vier Jahren war er als Kandidat im Gespräch. Mehr zu den Kandidaturen von Aeschi und Schmid.
Die Nominationen der SVP-Kantonalparteien
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Bild 1 von 10. Thomas Aeschi ist Unternehmensberater und Präsident der Zuger SVP. Der Nationalrat ist 36 Jahre alt. Die Parteileitung sieht ihn als ideale Ergänzung zum amtierenden SVP-Bundesrat Ueli Maurer. Er repräsentiere die jüngere Generation. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 10. Res Schmid ist Nidwaldner SVP-Bildungsdirektor. Neben seinem Amt als Regierungsrat ist Schmid als Luftfahrt- und Sicherheitsexperte für das Departement Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) tätig. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 10. Heinz Brand politisiert auf Parteilinie und gilt als Kronfavorit im Rennen um den freiwerdenden Bundesratssitz. Der Bündner SVP-Nationalrat stimmte einer Kandidatur zu – nach einer Bedenkfrist. Bildquelle: PD.
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Bild 4 von 10. Nationalrat Albert Rösti liess sich zum Ingenieur Agronom ausbilden. Sodann promovierte er an der ETH Zürich. Sein Weg in den Bundesrat dürfte steinig sein. In der Landesregierung sitzen bekanntlich bereits zwei Berner. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 10. Früher als erwartet schlägt die SVP Schaffhausen der Findungskommission gleich zwei Kandidaten vor: Nationalrat Thomas Hurter und Ständerat Hannes Germann. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 10. Thomas Hurter (SVP/SH). Der Berufspilot ist bisher vor allem als Armeepolitiker aufgefallen. Nun hat ihn die Schaffhauser SVP für die Bundesratswahlen nominiert. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 10. Hannes Germann (SVP/SH). Die Schaffhauser SVP hat den Ständerat für die Bundesratswahlen nominiert. Germann gilt als sehr kompromissbereit. Er möchte aber nicht als «Abweichler» verstanden werden. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 10. Guy Parmelin (SVP/VD). Der Weinbauer gilt als Kronfavorit der SVP. Er zählt zu den Kandidaten, die von der Findungskommission geprüft und für wählbar befunden wurden. Er selbst bestätigte sein Interesse am Amt mit den klaren Worten «ja, ich will». Der Waadtländer wird als kollegialer und kompetenter Politiker geschätzt. Bildquelle: Reuters.
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Bild 9 von 10. Thomas de Courten (SVP/BL). Die Kantonalpartei setzt auf den 49-jährigen Wirtschaftsförderer und hat ihn «offiziell gemeldet». Auch die Findungskommission soll ihn als wählbar einstufen. Im Nationalrat ist er allerdings relativ unbekannt. De Courten bestätigte gegenüber der NZZ sein Interesse an einer Kandidatur. ZVG/SRG . Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 10. Norman Gobbi (Lega/TI). Der 38-Jährige rückte 2010 für Attilio Bignasca in den Nationalrat nach. Bereits ein Jahr später kehrte er Bern den Rücken: Gobbi wurde in die Tessiner Regierung gewählt. Nun ist er als Lega-Mitglied Kandidat der SVP Tessin – und erhält die Unterstützung des Parteipräsidenten: Toni Brunner schliesst nicht aus, neu mit einem Dreierticket anzutreten. Bildquelle: Keystone.