Zum Inhalt springen

Burkhalter-Nachfolge Pierre Maudet: Der junge Wilde

Nicht arrogant, sondern ehrgeizig sei er, weil man so am besten der Schweiz diene, sagt Pierre Maudet. Der Genfer Staatsrat ist in Bern kaum vernetzt, was ein Hindernis sein kann.

Pierre Maudet hat in seinem jungen Leben noch nie lange gefackelt: Im zarten Alter von 15 Jahren gründete er das Jugendparlament in Genf. Mit 21 zog er ins Stadtparlament ein, danach wurde er Stadtpräsident. Nach nur einem Jahr ging er 2012 weiter in den Staatsrat.

Als Genfer Wirtschaftsminister und Polizeidirektor setzt er auf eine harte «Law-and-Order»-Politik mit mehr Polizei und schärferen Grenzkontrollen. Ihm sind aber auch eher linke Anliegen nicht fremd: Maudet gilt als EU-freundlich, engagiert sich gegen Dumpinglöhne und setzt sich für Papierlose ein.

Im Militär ist Maudet Hauptmann. Dazwischen studierte er in Fribourg Jura, heiratete mit 25 und wurde Vater mit 28. Heute hat er mit seiner Frau Catherine drei Kinder. Kein Wunder also, dass eine Kadermitarbeiterin der Genfer Verwaltung gegenüber der «Neuen Zürcher Zeitung» scherzte, Gott habe Pierre Maudet erfunden, weil er selbst nicht überall sein könne.

Seine berufliche Laufbahn startete er in der Werbebranche; von 1997 war er zehn Jahre lang unabhängiger Eventmanager. Maudet ist schweizerisch-französischer Doppelbürger und spricht gut Deutsch. Als Bundesrat möchte Pierre Maudet seinem Land und seiner Partei dienen. Mit Ehrgeiz etwas bewegen, als Macher, als Pragmatiker, wie er sagt.

Meistgelesene Artikel