- Unbekannte haben in den letzten vier Wochen in Neuenhof (AG) sechs Mal Gegenstände auf fahrende Linienbusse geworfen.
- Die Scheiben barsten; verletzt wurde niemand.
- Es sei immer während der Fahrt passiert, sagt das zuständige Aargauer Verkehrsunternehmen RVBW.
- Nun ist ein Jugendlicher in flagranti erwischt worden, meldet die Polizei.
Seit dem 28. Dezember hätten die Regionalen Verkehrsbetriebe Baden-Wettingen (RVBW) sechs solche Vorfälle gemeldet. Alleine in den letzten fünf Tagen kam es zu fünf Vorfällen. Die Polizei begann zu ermitteln und konnte am Dienstag im Zuge einer Überwachung in Neuenhof beobachten, wie ein Jugendlicher Steine auf einen Bus warf. Er und seine zwei Kollegen wurden kontrolliert. Zumindest einer der Jugendlichen könnte mit früheren Vorfällen in Verbindung stehen, glaubt die Polizei.
Es kümmere die Täterschaft offenbar kaum, dass damit Passagiere sowie Busfahrerinnen und -fahrer gefährdet würden, schreibt die Aargauer Kantonspolizei. Die RVBW habe die Vorfälle angezeigt und verschiedene Videoaufnahmen würden ausgewertet. Auch nach dem Erwischen des Jugendlichen würden weitere Verdächtige kontrolliert, sagt die Polizei.
Bis jetzt waren es immer Seitenscheiben der Busse, die kaputtgingen. «Wir hatten Glück. Gefährlich wäre es, wenn es die Frontscheibe und damit die Sicht des Chauffeurs trifft», sagt Stefan Kalt, Direktor der Regionalen Verkehrsbetriebe Baden-Wettingen gegenüber SRF.
Kursausfälle und Wartezeiten
Die Busscheiben bestehen aus Sicherheitsglas, das nicht in Einzelteile zerfällt. Trotzdem sei es nicht ungefährlich und ärgerlich, sagt Direktor Stefan Kalt weiter. Bei einem solchen Vorfall wird der Bus jeweils sofort aus dem Verkehr genommen. Das bedeutet meist, dass der betreffende Kurs ausfällt. Ersatzteile seien zudem schwierig zu beschaffen, sodass die Busse nicht so rasch wieder zurück auf die Strasse können.
Man habe schon erlebt, dass Unbekannte an Halloween zum Beispiel Eier auf die Linienbusse werfen, so Kalt weiter. «Aber innerhalb von fünf Tagen fünf solche Fälle, das ist noch nie passiert.»