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Chaos in der Luft Drohnen-Verkehr soll strenger geregelt werden

Die Politik fordert nun eine Registrierung für jede einzelne Drohne am Himmel.

Sie spritzen Weinberge, erfassen Wetterdaten oder transportieren Blutproben vom Labor ins Spital: Drohnen sind am Schweizer Himmel fast nicht mehr wegzudenken.

Doch gerade, weil die Zahl täglich zunimmt – mittlerweile sind es rund 100'000 Drohnen in der Schweiz – kommt es auch zu gefährlichen Situationen. So kollidierte im Mai eine Drohne im Tessin mit einem Helikopter. Laut dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) war dies der erste Unfall in der Schweiz mit einer Drohne und einem bemannten Luftfahrzeug.

Nun fordert Martin Candinas (Nationalrat CVP/GR) als Präsident der Swiss Helicopter Association, einen besseren Überblick über den Drohnenverkehr.

Deshalb hat er eine Motion eingereicht. Diese verlangt vom Bundesrat Gesetzesgrundlagen, um Drohnenbesitzer in Zukunft zu zwingen, sich und ihre Fluggeräte registrieren zu lassen.

Fakt ist, dass die Vorfälle mit Drohnen in den letzten Jahren anstieg – etwa, dass die Flugobjekte Linienflugzeugen zu nahe kamen.

Diagramm: Vorfälle mit Drohnen.
Legende: SRF

Drohnen könnten künftig ähnlich behandelt werden wie Fahrzeuge im Strassenverkehr, sagt der Präsident des Drohnenverbandes, Ueli Sager. Grosse Drohnen würden wie Autos behandelt und bräuchten eine Registrierung – kleinere Drohnen aber würden eher wie Fahrräder gehandhabt.

In Zukunft soll jeder Pilot von grossen Drohnen seine Flüge über eine App im Voraus ankünden müssen. Bereits heute testet der Bund dieses neue Fluglotsensystem: In Zukunft sollen Drohnen automatisch geleitet und umgeleitet werden können, etwa wenn ein Helikopter den Luftraum beansprucht.

Die Registrierungen und ein digital gesteuerter Luftraum – am kommenden Dienstag kommt die Drohnen-Motion ins Parlament.

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