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Viele würden im Averstal Ruhe suchen, sagt Kurt Patzen und weiter: «Ruhe ist auch Einsamkeit.»
Aus Regionaljournal Graubünden vom 20.01.2021. Bild: SRF VALENTINA DE VOS
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Corona auf 2126 m.ü.M Abgeschiedenheit ist in der Pandemie ein Vorteil

Die Coronakrise ist selbst im bündnerischen Juf, dem höchstgelegenen dauerhaft bewohnten Dorf Europas, spürbar.

Wer im bündnerischen Avers lebt, lebt eher abgeschieden. Die Zentren sind weit weg, die Pandemie ist es auch. Spürbar ist die Coronakrise in Juf, dem höchstgelegenen dauerhaft bewohnten Dorf des Landes aber trotzdem. Auswärtige kommen vermehrt nach Avers.

Minus 10 Grad im bündnerischen Avers auf über 2000 Metern über Meer. Eine Schneelandschaft.
Legende: Minus 10 Grad in diesen Tagen im bündnerischen Avers auf über 2000 Metern über Meer. SRF VALENTINA DE VOS

Es fehlen zwar die Stammgäste aus dem Ausland, doch jammern möchte im Tal kaum jemand. Denn gerade in der Pandemie sei die relative Abgeschiedenheit auf über 2'000 m.ü.M. Gold wert, sagt Gemeindepräsident Kurt Patzen. Die Invasion von Auswärtigen, die wegen Corona die Averser Abgeschiedenheit suchten, nähmen die Einheimischen locker.

Kurt Patzen, der Gemeindepräsident von Avers, lebt und arbeitet auf seinem Hof in Madris.
Legende: Kurt Patzen, der Gemeindepräsident von Avers, lebt und arbeitet auf seinem Hof in Madris. SRF VALENTINA DE VOS

Als Landwirt lebt und arbeitet er im Madris, einem Averser Seitental. Auf seinem Hof hält er 28 Mutterkühe mit ihren Kälbern, Pferde und Geissen. Kurt Patzens Ställe sind modern. Er gehe mit der Zeit, sagt er.

Die vielen Schneesportler verteilen sich. Wir haben genug Berge für alle, die kommen.
Autor: Kurt Patzen Gemeindepräsident Avers

In Avers leben 170 Einwohnerinnen und Einwohner. Fast alle arbeiten im Tal. Sie sind Bauern, angestellt bei der Gemeinde oder verdienen sich ihren Lebensunterhalt im Tourismus.

Von Corona spürten die Menschen bis jetzt wenig, so Patzen. Die Maske komme nur beim Einkaufen oder in der Schule ins Gesicht.

Einsamkeit. Abgeschiedenheit. Madris im bündnerischen Avers.
Legende: Abgeschieden: Juppa im bündnerischen Avers. SRF VALENTINA DE VOS

Zuhinterst im Tal liegt auf 2126 m.ü.M. das Dorf Juf. Es gilt als höchstgelegenes ganzjährig bewohntes Dorf Europas. Markus Menn führt dort mit seiner Frau einen Laden, eine Postagentur und vermietet Zimmer. Corona sei ganz weit weg gewesen, bis der Bund die Läden geschlossen habe, sagt Menn.

Markus Menn vor seinem «Jufer Lädeli».
Legende: Markus Menn vom «Jufer Lädeli» darf zwar die Poststelle öffnen, muss dabei aber die Souvenirs unter Verschluss halten. SRF VALENTINA DE VOS

Jetzt kann er zwar die Post öffnen, die Souvenirs in seinem Laden müssen aber hinter der Vitrine bleiben. Die finanziellen Einbussen akzeptiert er wie ein Naturereignis: «Irgendwie geht’s immer.» Markus Menn fehlen zurzeit die Stammgäste aus Deutschland. Trotzdem seien die Ferienwohnungen allgemein gut besucht.

In Avers sollten andere Regeln gelten. Hier sind wenig Leute, die einkaufen kommen.
Autor: Markus Menn Geschäftsführer Dorfladen Juf

Übergänge wie der Stallerberg, die Forcellina oder der Prasignolapass locken in der Pandemie Touristen an und bringen Bewegung ins Tal. In früheren Wintern sei das Tal meist sich selber überlassen gewesen, sagt Menn.

Madris. Eine Häusergruppe im tiefen Schnee.
Legende: Einsam: Die Menschen in Avers arbeiten fast alle im Tal – viele als Bauern. SRF VALENTINA DE VOS

In Zeiten der Pandemie sei das Leben in den Bergen und der Abgeschiedenheit ein wenig attraktiver geworden, sagt Gemeindepräsident Kurt Patzen. Im Averstal lasse sich auch in Zukunft gut leben, wenn denn die nächste Generation die Eigenständigkeit zu achten wisse und diese pflege und hüte wie einen Schatz.

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Corona beschäftigt uns alle. Unten finden Sie eine Liste mit Hotlines und Ratgebern rund um Corona.

BAG Infoline Coronavirus: 058 463 00 00 (täglich 6 bis 23 Uhr)

BAG Infoline Corona-Impfung: 058 377 88 92 (täglich 6 bis 23 Uhr)

Dureschnufe: Plattform für psychische Gesundheit rund um das neue Coronavirus

Angst und Panikhilfe Schweiz, Hotline: 0848 801 109 (10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr)

Eltern-Notruf Schweiz, Hotline: 0848 35 45 55 (24x7)

Pro Juventute, Hotline für Kinder- und Jugendliche: 147 (24x7)

Schweizer Sorgen-Telefon: 143 (24x7)

Suchthilfe Schweiz: Hotline für Jugendliche im Lockdown 0800 104 104 (Di. bis Do. 9 bis 12 Uhr)

Branchenhilfe.ch: Ratgeberportal für Corona betroffene Wirtschaftszweige

Regionaljournal Graubünden, 20.1.2021,17:30 Uh;

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