- Ein Cyberangriff auf den Verlag der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) vor einem Monat ist gravierender als bisher angenommen.
- Die Hackergruppe hat dem Unternehmen zufolge vermutlich vertrauliche Daten von Mitarbeitenden erbeutet und droht mit der Publikation im Internet.
- Nach Medienberichten verlangen die Hacker von der NZZ ein Lösegeld.
Eine Gruppe unter dem Namen «Play» habe sich zu dem Cyberangriff bekannt und im Darknet angekündigt, im Besitz der Daten zu sein. Dies teilte die NZZ der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Samstag auf Anfrage mit. Das Unternehmen bestätigte entsprechende Medienberichte. Es bestehe die Möglichkeit, dass die Daten ab Montag veröffentlicht würden.
Die Hacker wollen laut eigenen Angaben Daten etwa zu Löhnen, Projekten und Mitarbeitenden publizieren. Sie nennen den 24. April als Datum. Nach Informationen von Keystone-SDA forderten die Hacker von der NZZ ein Lösegeld. Das Unternehmen äusserte sich nicht dazu.
Ausmass des Angriffs noch unbekannt
Wie gross das Ausmass des Diebstahls ist, sei Gegenstand von Abklärungen, schrieb die NZZ. Das Unternehmen arbeitet bei dem Vorfall mit den zuständigen Behörden, der Polizei und eigenen Cybersicherheitsexperten zusammen.
Die gemeinsamen IT-Systeme der Verlage NZZ und CH Media waren am 24. März von Cyberkriminellen angegriffen worden. In der Folge mussten die drei Titel Aargauer Zeitung, Luzerner Zeitung und St. Galler Tagblatt vorübergehend auf die unterschiedlichen Regionalteile, sogenannte Splitausgaben, verzichten. Die NZZ erschien an einzelnen Tagen ebenfalls reduziert. Inzwischen erscheinen die Zeitungen wieder wie gewohnt.