- Laut der Bundesanwaltschaft sind 3 mutmassliche Schlüsselpersonen der pro-russischen Hackergruppe «NoName» identifiziert worden.
- Diese Gruppe soll hinter zahlreichen Angriffen auf Webseiten von Schweizer Behörden stehen.
Wie die Bundesanwaltschaft mitteilt, führten von der europäischen Polizeiorganisation Europol koordinierte Ermittlungen zur Identifikation der 3 Personen. Nach dem Fahndungserfolg habe die Bundesanwaltschaft ein 2023 eingeleitetes Strafverfahren gegen Unbekannt auf diese 3 Personen ausgeweitet. Und sie hat sie zur Verhaftung ausgeschrieben.
«NoName» soll unter anderem hinter den DDoS-Angriffen auf die Webseite des Schweizer Parlaments vom 7. bis 19. Juni 2023 stehen. Seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine im März 2022 verübte die Gruppe laut Bundesanwaltschaft DDoS-Angriffe auf zahlreiche westliche Länder.
DDoS bedeutet «distributed denial of service». Damit versuchen Hacker mit einer Flut von Anfragen, ein System lahmzulegen.
Ausserdem habe die Gruppe laut des deutschen Bundeskriminalamts (BKA) öffentliche Aufmerksamkeit über Messenger erregt und Unterstützer rekrutiert. Nach Einschätzung der Strafverfolgungsbehörden umfasst das Unterstützernetzwerk mehr als 4000 Nutzer.
An den Massnahmen waren demnach neben der Schweiz auch Behörden aus Deutschland, den USA, den Niederlanden, Schweden, Frankreich, Spanien und Italien beteiligt.
Internationale Fahndung
In Deutschland wurden insgesamt 6 Haftbefehle gegen russische Staatsangehörige beziehungsweise in Russland wohnhafte Beschuldigte erlassen. Zwei von ihnen werden demnach beschuldigt, die Hauptverantwortlichen hinter der Gruppe «NoName» zu sein.
Auch die spanischen Behörden hätten einen Haftbefehl erwirkt – nach allen Beschuldigten werde international und teils öffentlich gefahndet.