Zum Inhalt springen

Dauerärger über Kochbox Mahnung um Mahnung von HelloFresh – und es wird nicht besser

Noch immer ärgern sich viele Kundinnen und Kunden über ungerechtfertigte Mahnungen von HelloFresh.

Zwar hat der deutsche Lebensmittel-Lieferant HelloFresh gegenüber dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» versprochen, dass man die zahlreichen Fälle anschaue und die Mahnungen durch die Inkasso-Firma RatePay zurückziehen werde.

Verschiedene Kunden haben aber nach den Sommerferien bereits wieder Mahnungen erhalten oder sogar eine Betreibungsandrohung eines weiteren Inkasso-Büros. Und zwar Kunden, die auch gegenüber «Espresso» belegen konnten, dass keine Rechnungen mehr offen sind.

«Mich macht diese Zermürbungsstrategie wütend»

Eine Kundin hegt unterdessen einen Verdacht. Sie vermutet, dass dahinter eine eiskalte Zermürbungsstrategie steckt. «Man schickt den Leuten ungefragt Pakete und Rechnungen, später Mahnungen, bis sie zahlen.»

Ein berechtigter Gedanke, denn mehrere Kunden und Kundinnen räumten gegenüber «Espresso» ein, sie hätten nach der Betreibungsandrohung der Drittfirma die Nase voll gehabt und weiteren Ärger vermeiden wollen. Also zahlten sie die Rechnung von 120 Franken und mehr.

Nach monatelangem E-Mail-Kontakt zwischen HelloFresh, dem Zahlungsabwickler RatePay und einer Betreibungsfirma liegen die Nerven bei vielen blank, wie sie auch «Espresso» erzählten.

«Wir weisen Ihren Vorwurf weit von uns»

Der Lieferdienst mit Hauptsitz in Deutschland schreibt auf den Vorwurf der Zermürbungsstrategie: «Wir weisen Ihren Vorwurf weit von uns. Für die Zahlungsoption ‹Kauf auf Rechnung› arbeiten wir mit unserem Partner RatePay zusammen. Sollte nach 14 Tagen keine Zahlung eingehen, sendet RatePay, wie beim Rechnungskauf üblich, eine erste Mahnung. Das ist kein aussergewöhnliches Vorgehen, da RatePay bei dem Kauf auf Rechnung für unsere Kunden in Vorleistung geht – von einer Taktik kann hier nicht die Rede sein.»

Im Übrigen seien die geschilderten Fälle «Einzelsituationen mit ganz unterschiedlichen Ausgangssituationen». Man würde die Fälle auch zu Schulungszwecken beim Kundendienst besprechen. Und aus Kulanz sei man bei vielen von uns geschilderten Fällen den Kunden entgegengekommen.

Kulanz? «Espresso» hält fest: Bei den uns vorliegenden Fällen konnte der grösste Teil der Kunden nachweisen, dass keine offenen Rechnungen vorliegen und die Forderungen nicht gerechtfertigt sind.

Espresso, 01.09.2020, 8.13 Uhr

Meistgelesene Artikel