Schlösser, Kirchen, Statuen, Brücken, historische Orte und Fundstellen vergangener Zeiten: Die Schweiz hat ein reiches kulturhistorisches Erbe.
Eine Statistik der Denkmäler zusammenzutragen, war jedoch nicht so einfach, wie der Direktor des Bundesamtes für Statistik, Georges-Simon Ulrich sagt: «Schwierig war das Unterfangen, weil wir in der Schweiz nicht weniger als 26 verschiedene Systeme haben, jedes mit seinen Spezifika.»
Es gibt Denkmal-reiche Kantone
Das erklärt auch, weshalb die Statistik sogar einen Kanton ohne Denkmäler auflistet. Denn es ist eine Frage der Definition. Nach dieser sind sie nun gezählt und auch den Kantonen zugewiesen. Rund 272’000 historisch bedeutende Bauten und Anlagen gibt es, 75’000 davon sind geschützt. «Bei der kantonalen Verteilung fällt auf, dass sich gut die Hälfte dieser 75’000 Denkmälern in fünf Kantonen befinden, nämlich in Waadt, Genf, Fribourg, Bern und Aargau.»
Darüber hinaus gibt 39'000 archäologische Stätten und 4700 historische Ortsbilder. Das hat ganz praktische Folgen, wie Ulrich sagt: «Als Ortsbild gilt das Erscheinungsbild einer Ortschaft, einer Stadt oder eines Quartiers als Ganzes. Der Ortsbildschutz befasst sich mit der Erhaltung dieser Bausubstanz.»
Welcher Kanton gibt wie viel für die Denkmäler aus?
In fünf Jahren will der Bund diese Statistik aktualisieren. Dabei soll sie weitere Fragen beantworten können. Isabelle Chassot, Direktorin des Bundesamtes für Kultur, möchte zusätzliche Informationen zu den Denkmälern und zu deren Besucherinnen und Besuchern und zu den finanziellen Fragen: «Wir streben an, zu den finanziellen Aufwendungen der Kantone für die Denkmalpflege, die Archäologie und den Ortsbildschutz auf ihrem Gebiet gesicherte Zahlen zu erhalten.»
Denn diese Fragen mussten bei dieser ersten Statistik offen bleiben. Doch sie haben Fragen es in sich, wenn die Schweiz ihre Denkmäler vergleichen will. Die zweite Denkmalstatistik dürfte die politisch relevantere werden.