Die Larven des Eschenprachtkäfers reisen in Holzverpackungsmaterial mit dem weltweiten Handel um den Globus. So können sie auch in Städte gelangen, wo viele Baumarten heimisch sind und so der Esche gefährlich werden.
Ein befallener Baum stirbt ab, ein von Larven zerfressener Baum könnte genügen, damit alle Eschen in einer Stadt gefällt werden müssen.
Benno Augustinus von Waldschutz Schweiz findet den Artenreichtum gut für die Stadt, aber es ist auch gut für invasive Schädlinge: «Gibt es viele Baumarten, hat es auch für mehr verschiedene Schädlinge potenzielle Wirte.» So hat der Eschenprachtkäfer in einer Stadt womöglich 20 verschiedene Eschensorten, die er befallen könnte.
Gegen den asiatischen Käfer hätten viele Schweizer Eschen praktisch keine Abwehr, so zieht Augustinus das verheerende Fazit: «Ein befallener Baum stirbt ab, ein von Larven zerfressener Baum könnte genügen, damit alle Eschen in einer Stadt gefällt werden müssen.»
Das könnten womöglich hunderte Bäume sein. Dazu sei die Stadt womöglich nur das Einfallstor für invasive Schädlinge, die auf den Wald überspringen könnten.
Gefahr wird relativiert
Beinahe jeder zehnte Baum im Wald ist im Schweizer Mittelland eine Esche. Darunter gebe es aber auch resistente Sorten, daher würden sie nicht komplett aus dem Wald verschwinden, aber gemäss Augustinus womöglich eine seltene Baumart werden.
Emanuel Trueb, Leiter der Stadtgärtnerei Basel, relativiert die Gefahr: «Seit Menschen Pflanzen und Tiere hin und her transportieren, finden solche Veränderungen statt.»
Es sei so, dass invasive Arten von der Stadt auf den Wald überspringen, aber die Städte mit ihrer Vielfalt seien auch Orte, wo sich Pflanzen etablierten, die aufgrund der neuen und veränderten klimatischen Bedingungen eine Zukunft hätten.
So kommt Trueb zum Schluss: «Das kann durchaus auch für den Wald und den Schutz der Landschaft im Gebirge interessant werden.»
Daher sei es wichtig, dass die Städte auf einen vielfältigen Baumbestand achten würden. Kommt der Eschenprachtkäfer in die Schweiz, befällt er zwar Eschen, Hunderte andere Baumarten bleiben aber verschont.