Die Debatte zur AHV Reform wird mehrheitlich von Jungen geführt. Eine spezielle Situation, denn Befürworter und Gegner sind beide noch weit vom Rentenalter entfernt. Was treibt sie an? Drei Stimmen zum Thema.
Der Gegner: Andri Silberschmidt ist Präsident der Jungfreisinnigen. Seine Partei hat bereits früh mit der Online-Kampagne begonnen. Die Kernaussage: die Reform sei unfair für die Jungen. Immer mehr Menschen gingen in Pension, während weniger in den Arbeitsmarkt eintreten würden. Dieser Tatsache trage die Reform keine Rechnung. Stattdessen würde die AHV ausgebaut, obwohl das Geld fehle. Die Jungen blieben dann auf einem Schuldenberg sitzen.
Der Befürworter: Tino Schneider ist Präsident der Jungen CVP. Seine Partei sieht bei der Reform Vorteile für die Jungen. Sie reduziere zum Beispiel die unerwünschte Umverteilung zwischen Jung und Alt innerhalb der zweiten Säule. Ausserdem diene sie der Sicherung des Rentenniveaus der Grosseltern. Ein weiterer Plus-Punkt: die Reform stelle die Altersvorsorge wieder auf gesunde Beine.
Wieso sind ausgerechnet die Jungen die Wortführer der AHV-Kampagne?
Der Kampagnen-Spezialist: Daniel Graf kennt sich mit Social-Media-Kampagnen aus. Seiner Meinung nach geht es bei der Kampagne mit Jungpolitikern nicht primär darum, die junge Generation zu mobilisieren. Die Gegnerseite nutze lediglich einen Schwachpunkt der Befürworter aus. Letztere hatten bis vor Kurzem Mühe einen prominenten Kopf zu präsentieren, der die Generationsgerechtigkeit verteidigt.
Gegner und Befürworter haben sich mittlerweile auf den Abstimmungskampf eingelassen. Nützt oder schadet die Reform der jungen Generation? Diese Frage wird vermutlich noch viel diskutiert werden.