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Ostschweizer Kantone unterstützen Bund bei Gasknappheit, haben aber auch Forderungen
Aus Regionaljournal Ostschweiz vom 21.09.2022. Bild: Keystone / Christian Beutler
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Drohende Energiemangellage So will die Ostschweiz einen Stromengpass verhindern

Exemplarisch für die ganze Schweiz richtet der Kanton St. Gallen einen Stromspar-Appell an sich und die Bevölkerung.

Mit einem Grossaufgebot präsentierte der Kanton St. Gallen am Mittwochmittag seine Massnahmen gegen eine potenzielle Energiemangellage im Herbst und anstehenden Winter. Gleich drei Regierungsräte, die Handelskammer, die Strom- und Gasorganisationen sowie die Gemeindepräsidenten verkündeten den Stand der Dinge.

St. Galler Behörden und Vertreter der Wirtschaft an der Medienkonferenz
Legende: Vertreterinnen und Vertreter diverser Departements sowie der Wirtschaft, der Gemeinden und der Stromzulieferer informieren am Mittwochmittag über die Massnahmen. SRF / Sascha Zürcher

Die Energiemangellage sei unbedingt zu verhindern, lautet die Botschaft. Denn dann seien auch die Privatpersonen betroffen. «So müssten sie mit mehrstündigen Stromunterbrüchen oder Gasliefereinschränkungen rechnen», schreibt der Kanton in der dazugehörigen Mitteilung.

Damit es nicht so weit kommt, soll bereits jetzt Energie gespart werden. «Was jetzt eingespart wird, ist im Winter verfügbar», sagen die Beteiligten: Der Kanton empfiehlt diese Massnahmen den Unternehmen und Privatpersonen:

  • Beschränkung der Raumtemperatur auf höchstens 19 bis 20 Grad
  • Aussenbeleuchtung abschalten, ausser sie ist sicherheitsrelevant
  • Verzicht auf Weihnachtsbeleuchtung in Innenräumen
  • Leuchtreklamen und Schaufenster von 22 bis 6 Uhr ausschalten
  • Apparate wie Lampen, Drucker und Router nach Gebrauch ausschalten
  • Umrüsten auf energiesparende Leuchten und Bewegungsmelder vorantreiben
  • Sensibilisierung des Personals

Mit den Massnahmen für Geschäfte, Privatpersonen und öffentliche Hand orientiert sich der Kanton St. Gallen an der Kampagne des Bundes. Mit diesem ersten Paket wolle man mindestens 5 Prozent an Strom und 15 Prozent an Gas einsparen. Würde dies nicht reichen, käme ein zweites Massnahmenpaket zum Zug. Vorgesehen wäre dann beispielsweise, wo möglich, das Warmwasser an Wasserhähnen in Verwaltungsgebäuden abzuschalten.

Kantone reagieren schweizweit

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Seit letztem Montag setzt der Kanton Aargau ein Massnahmenpaket um, um den Energieverbrauch in der Verwaltung und den kantonseigenen Gebäuden zu reduzieren. Ähnlich sieht es in den Kantonen Basel-Stadt oder Thurgau aus.

In den Zentralschweizer Kantonen oder auch im Solothurnischen oder in Bern wurden Sonderstäbe zum Thema Energie gegründet, wo ebenfalls an Lösungen gearbeitet wird. Die Massnahmen dürften ähnlich aussehen wie in St. Gallen oder den anderen Kantonen, die offiziell kommuniziert haben.

Die meisten Kantone schliessen sich zudem der Energiespar-Allianz des Bundes an.

Auch wenn sich die Mangellage zuspitzen sollte, wollen die Kantone gewappnet sein. In der Ostschweiz bereiten zum Beispiel die St. Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke im Auftrag des Kantons die Umsetzung von möglichen Bundesverordnungen vor: Einschränkungen und Verbote nicht zwingender Geräte, die Kontingentierung von Grossverbrauchern oder rollierende Netzabschaltungen. Solche Vorbereitungen laufen auch in anderen Kantonen.

Der Fahrplan des Bundes

Im Juli 2022 veröffentlichte der Bund ein Faktenblatt mit einer abgestuften Massnahmenstrategie. Zuerst gibt es Sparappelle an alle Verbraucher, wie es der Kanton St. Gallen beispielsweise am Mittwoch tat. Bei anhaltender Mangellage kämen zusätzlich Verbote oder Einschränkungen nicht zwingend benötigter Anlagen und Geräte dazu (z.B. Saunen oder Leuchtreklamen).

Hält die Mangellage weiter an, wären die nächsten Schritte zuerst eine Kontingentierung für Grossverbraucher bis hin zur Ultima Ratio: temporäre Netzabschaltungen. Die Entscheidungshoheit hat hierbei jeweils der Bundesrat. Das Angebot lenken kann er über eine zentrale Steuerung der Kraftwerke oder auch durch Exportbeschränkungen.

Stadt Zürich spart nicht an der Strassenbeleuchtung

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Die Stadt Zürich hat bereits vor zwei Wochen erste Massnahmen zum Energiesparen ausgerufen, beispielsweise die Temperatur in Hallenbädern reduzieren.

Jetzt gibt es noch weitere Vorkehrungen: Historische Bauten werden nicht mehr beleuchtet, zudem werden Verwaltungsgebäude auf maximal 19 Grad geheizt.

Nicht sparen will die Stadt Zürich bei der Strassenbeleuchtung. Die bleibt nachts aus Sicherheitsgründen eingeschaltet.

SRF 1 Regionaljournal Ostschweiz, 21.09.2022, 17:30 Uhr;

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