Ausländer übe die Durchsetzungs-Initiative
Beim FC-Prishtina sind die Gegner klar in der Mehrheit: Viele Spieler des kosovarischen Fussballclubs aus Bern verstehen nicht, warum sie vor dem Gesetz anders behandelt werden sollten als Schweizer: «Ich bin hier aufgewachsen. Ich fühle mich mehr als Schweizer denn als Kosovare», sagt zum Beispiel Albano Gjokaj der «Rundschau».
Auch Bajram Avdilji ist gegen die SVP-Initiative: «Das verstösst gegen die Menschenrechte. Schweizer und Ausländer sollten gleich behandelt werden». Vor allem für Secondos und Ausländer, die lange hier seien, wäre die Initiative viel zu hart, so Avdilji.
Auch Ausländer teilweise dafür
Doch selbst im kosovarischen Fussballteam kann eine Minderheit der Initiative etwas abgewinnen. «Ich bin dafür. Die Ausländer werden nachher weniger Probleme machen», sagt zum Beispiel Gazmed Ramadani. Obwohl er den roten Pass nicht hat und selber auch Ausländer ist, findet er die Initiative gut. Er sei hier integriert und habe nichts zu befürchten, so Ramadani.
Kampf gegen die Initiative
Kein gutes Haar an der SVP-Initiative lässt dagegen Massimo Aliotta. Der Sohn sizilianischer Einwanderer ist seit langem eingebürgert und ein schweizweit bekannter Rechtsanwalt. «Ich wurde als Kind noch als Tschingg ausgelacht», erzählt er.
Er kämpft gegen die Initiative und hat 160 Unterschriften von Anwälten gesammelt, die sich gegen die SVP-Initiative aussprechen. Aliotta warnt vor einer Zweiklassenjustiz: «Familienväter könnten für Bagatelldelikte einfach ausgeschafft werden, so werden ganze Familien auseinandergerissen.»
Vergleich mit Saudi-Arabien
Ganz anders sieht dies Shahidul Chowdhury. Er kam als junger Mann aus Bangladesch in die Schweiz und hat seit vielen Jahren den roten Pass. Selber SVP-Mitglied und Gemeinderat des Freiburger Dorfes Galmiz, kann er die Kritik an der Initiative nicht verstehen: «In Saudi-Arabien wird Ihnen die Hand abgehackt, wenn Sie stehlen», so Chowdhury in der «Rundschau». Die SVP-Initiative sei im Vergleich nicht zu streng, sondern sehr «human».