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Dutzende Pistolen gestohlen Aktuell häufen sich Waffendiebstähle in der Schweiz

  • In den vergangenen Tagen kam es im Kanton St. Gallen gleich zu mehreren Einbrüchen und Diebstählen von Waffen.
  • Ob ein konkreter Zusammenhang zwischen den Taten besteht, ist noch unklar.
  • Auch in den Kantonen Zürich und Wallis kam es zu Einbruchdiebstählen, wo Waffen entwendet wurden.
  • In keinem der Fälle konnten die Täter bisher gefasst werden.

Am frühen Donnerstagmorgen der vergangenen Woche stahlen Unbekannte zehn Faustfeuerwaffen bei einem Einbruch in ein Waffengeschäft in Altstätten SG. Die Einbrecher stahlen zuvor zwei Autos aus einer Garage, mit einem davon rammten sie den Eingangsbereich und verschafften sich so Zugang zum Laden. Am Samstagabend brachen Unbekannte in eine Wohnung in Buchs SG ein und stahlen Waffen.

Auto fährt durch beschädigtes Gebäude bei Nacht.
Legende: In Altstätten verschafften sich die Täter mit einem Auto Zugang zum Waffengeschäft. ZVG/Kantonspolizei St. Gallen

In der Nacht von Samstag auf Sonntag gab es in Wittenbach SG einen Einbruch in eine Schiessanlage. Dort wurden mehrere antike Waffen aus einer Vitrine gestohlen. Und in der Nacht auf Montag brachen Unbekannte in ein Waffengeschäft in Gossau SG ein und entwendeten 14 Faustfeuerwaffen. Sie hatten sich gewaltsam Zutritt verschafft.

Derzeit könne noch keine Aussage zu konkreten Zusammenhängen der Einbruchdiebstähle gemacht werden, erklärte ein Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen gegenüber SRF. Die Polizei ermittle jedoch in diese Richtung.

Grossfahndung im Wallis

Erst im Juni sorgte in Pfungen ZH ein Einbruch in ein Waffengeschäft für Aufsehen. Dabei sollen rund 50 Faustfeuerwaffen gestohlen worden sein. Auch hier laufen die Ermittlungen. Als Faustfeuerwaffen gelten zum Beispiel Pistolen oder Revolver.

Am frühen Montagmorgen meldete zudem die Kantonspolizei Wallis einen Einbruch in ein Waffengeschäft im Unterwallis. Auf der Flucht bauten die Täter einen Unfall und mussten zu Fuss weiter fliehen. Sie liessen dabei einen Teil der Beute zurück. Noch sind die mindestens drei Unbekannten flüchtig. Es läuft eine grossangelegte Fahndung.

Fedpol unterstützt Kantone

Unterstützung erhalten die kantonalen Behörden vom Bund. Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) hilft zum Beispiel, wenn Waffen international ausgeschrieben werden müssen, oder wenn etwas mit dem Ausland koordiniert werden muss. Dies hiess es vom Fedpol auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Angaben zur Zahl und Entwicklung der Waffendiebstähle konnten vom Fedpol keine gemacht werden.

Westschweiz nach wie vor am stärksten betroffen

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Losgelöst vom Einzelfall stellt das Fedpol zu den Waffendiebstählen fest, dass nach wie vor die Westschweiz am stärksten von der Bandenkriminalität aus Frankreich betroffen sei. Einzelne Ereignisse kämen auch in der Nordostschweiz vor.

Die in der Schweiz festgestellten Gruppierungen stammten oftmals aus Vierteln im Grossraum Lyon, aus Annemasse, Grenoble, Montbéliard oder Saint-Étienne und begingen hierzulande Diebstähle, unter anderem auf Waffengeschäfte, Betrugsmaschen, Geldwäscherei und Raubüberfälle.

«Diesem Umfeld sind auch einige öffentlich wahrgenommene Überfälle zuzuschreiben – unter anderem Überfälle auf Geldtransporter in den Jahren 2018 und 2019 sowie Einbrüche in Waffengeschäfte 2020 und 2021», so das Fedpol weiter.

Regionaljournal Ostschweiz und Graubünden, 21.7.2025, 12:03 Uhr ; 

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