Von katastrophalen Folgen der Masseneinwanderungsinitiative für den Standort Schweiz warnte die Wirtschaft vor dem 9. Februar und tut dies immer noch. Doch trotz der düsteren Szenarien und der grossen Unsicherheit im Verhältnis zur EU investieren die Konzerne Roche und ABB nun kräftig in der Schweiz. Roche-Chef Severin Schwan gibt sich optimistisch und bezeichnet die Rahmenbedingungen der Schweiz weiterhin als gut.
Auch Arbeitgeber-Präsident Valentin Vogt freut sich über die Entscheide zugunsten von Basel und Baden: «Das ist sicher ein wichtiges Signal.» Er spüre allerdings bei vielen Unternehmen weiterhin eine grosse Unsicherheit. Und es gebe leider auch andere Signale wie kürzlich die Schliessung des Electrolux-Werks im glarnerischen Schwanden mit dem Verlust von 150 Arbeitsplätzen.
«Es braucht auch die Leute zum Forschen»
«Roche und ABB gehen natürlich davon aus, dass bei der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative eine pragmatische Lösung gefunden und die Ecopop-Initiative am 30. November abgelehnt wird», stellt Vogt weiter fest. Aber auch diese Unternehmen könnten nicht allein mit Gebäuden forschen, es brauche auch das Personal dazu.
Die Wirtschaft habe zugleich die Message des Volkes verstanden, dass die Zuwanderung wieder gesteuert werden soll. Man werde entsprechend alles daran setzen, eine pragmatische Umsetzung zu erreichen: «Ein Ja zu Ecopop würde dies aber definitiv verunmöglichen», betonte Vogt.
Vogt geht davon aus, dass die Folgen der Zuwanderungsinitiativen für Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand der Schweiz erst später beurteilt werden könnten: «Die Entscheidungen fallen nicht auf einen Schlag, sondern über die nächsten zehn Jahre hinweg.»