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Ein Hauch von «Jurassic Park» Bedeutende Dinosaurierknochen in Frick gefunden

Eine Hand und ein Fuss eines Plateosauriers sind bei Bauarbeiten auf dem Kaistenberg im Fricktal entdeckt worden.

Das Fricktal im Aargau ist bekannt für seine Dinosaurierfunde. Nun wurden wissenschaftlich bedeutende Funde eines Plateosauriers auf dem Kaistenberg freigelegt. Bei Sanierungsarbeiten der Kantonsstrasse sind die gut erhaltenen Knochen gefunden worden, teilt der Kanton mit.

Auf einer Anhöhe bei Frick konnten ein gut erhaltener Fuss- und Beinknochen geborgen werden. Bei einer zweiten Fundstelle sei weiteres Material des Plateosauriers gefunden worden – Rippen, Wirbel, Handknochen, freut sich der Kanton. Mit dem Fund sei die Verbreitungsfläche von Dinosaurierfunden erweitert worden. Nun finde man in einem Umkreis von mindestens vier statt drei Kilometern Zeugen aus der Urzeit.

Plateosaurus aus dem Fricktal

Überraschend kamen die Entdeckungen nicht. Das Expertenteam hoffte sogar darauf: «Aufgrund der dort vorherrschenden Gesteinsschichten war bekannt, dass an dieser Stelle Funde möglich sind. Deshalb wurden schon früh paläontologische Fachleute einbezogen», heisst es in der Mitteilung des Kantons. In der Tongrube in der Gegend wurden bereits früher Überreste eines Dinosauriers gefunden.

Schwarze Knochen

Der Plateosaurier gilt als einer der ersten grossen Pflanzenfresser, den es überhaupt gab. Jener in Frick hat laut Grabungsleiter Ben Pabst vor 210 bis 220 Millionen Jahren gelebt. «Es ist spannend, dass wir in Frick so viele Funde haben. Wir finden eine dicke Schicht vor, sodass wir Saurier über zehn Millionen Jahre beobachten können», sagt er.

Die neu gefundenen Knochen sind alle schwarz. Dies weise im Vergleich zu früheren Funden auf andere chemische Bedingungen bei der Fossilierung hin. Die Knochen sind im Lehm besonders gut erhalten.

An Ort und Stelle gestorben

Die Fachleute stossen so auf viele Knochen innerhalb eines übersichtlichen Radius: «Millionen Jahre sind in rund zehn Metern Sedimenten erhalten», erklärt Grabungsleiter Pabst weiter. Nebst Raubsauriern hat man auch ein pflanzenfressendes Krokodil oder eine der ersten grossen Schildkröten in den Erdschichten bei Frick entdeckt.

Millionen Jahre sind in rund zehn Metern Sedimenten erhalten.
Autor: Ben Papst Grabungsleiter Fundstelle Frick

«Das heisse Monsunklima, das im Fricktal damals vorherrschte, lockte die Saurier an die Wasserstellen. Dort sind die Saurier oft im Schlamm eingesunken.» Die Fundstelle entwickle sich gerade wegen der Dichte an Tieren zu einer der grössten weltweit. «Es sind wirklich alte Funde, die zu Beginn der gefundenen Tiere stehen, das macht sie wertvoll», so Grabungsleiter Papst gegenüber SRF.

Ein Teil der Funde wird nun im Sauriermuseum Frick ausgestellt. Dieses ist allerdings nur am Sonntagnachmittag geöffnet.

Regional Diagonal/Regionaljournal Aargau Solothurn, 06.04.2022, 16:30 Uhr ; 

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