«Die Bilder hingen früher alle in meinem Haus», sagt Angela Rosengart, «in gewisser Weise fühle ich fühle mich hier im Museum also durchaus wie in meiner Stube.»
Früher, das war vor dem Frühling 2002. Damals konnte die Kunsthändlerin, Sammlerin und Mäzenin mitten in der Stadt die «Sammlung Rosengart Luzern» eröffnen: ein Museum mit über 300 Werken der Klassischen Moderne und des Impressionismus. Schwerpunkte bilden Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen von Pablo Picasso und Paul Klee. Beiden ist jeweils ein ganzes Stockwerk gewidmet.
Mit Picasso waren Angela und ihr Vater Siegfried Rosengart über Jahrzehnte befreundet. Der Künstler hat Angela Rosengart auch porträtiert; auch diese fünf Bilder hängen in der Sammlung.
Ich habe die Bilder immer schon sehr bewusst genossen.
Sie sei fast täglich hier bei ihren Bildern, sagt die 92-jährige Angela Rosengart im Gespräch. «Ohne meine Bilder kann ich nicht leben.»
«Ich habe sie immer schon sehr bewusst genossen, auch als sie noch in meinem Haus hingen», erzählt Angela Rosengart. Nie sei sie an ihnen vorbeigelaufen, als wären sie bloss Tapete.
Seit über 20 Jahren nun ist ihre Kunstsammlung öffentlich zugänglich. Und dank der eingerichteten Stiftung ist geregelt, dass dies auch über ihren Tod hinaus so bleibt.
Der Kanton hat ihr Lebenswerk kürzlich mit dem Anerkennungspreis honoriert. Ihre Sammlung hat unzählige Kunstfans nach Luzern gelockt. «Angela Rosengart hat die Kunst für alle Menschen zugänglich gemacht», sagt der Luzerner Regierungspräsident Reto Wyss an der Preisübergabe.
«Ich freue mich, wenn sich Leute bedanken»
«Ich freue mich sehr, dass meine Arbeit für Luzern anerkannt wird», sagt Angela Rosengart, «aber für mich persönlich ist der Preis nicht wichtig.» Die grösste Freude bereite es ihr, wenn ihr Leute nach dem Museumsbesuch dankten. Dafür, dass sie ihre Bilder anschauen durften.
Der Anerkennungspreis des Kantons Luzern ist mit einem Preisgeld von 10'000 Franken dotiert. Auf die Frage, ob sie damit ein Bild kauft, lächelt Angela Rosengart: «Vor 80 Jahren wäre das noch möglich gewesen, heute leider nicht mehr.»
Sie werde das Geld in den Betrieb ihres Museums stecken, sagt sie. «Wir haben Angestellte, und die wollen auch Essen auf den Tisch.»