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Einkaufstourismus nimmt ab Des einen Leid, des anderen Freud

Wo bleiben die Schweizer? Die Konstanzer Gewerbler trauern den Umsätzen nach – die Einwohner freuen sich.

Hüben flop – drüben top: Es ist noch nicht lange her, da traf das auf die beiden Grenzstädte Kreuzlingen und Konstanz am Bodensee zu. Während in den Kreuzlinger Geschäften kaum etwas lief, wurden auf der anderen Seite der Grenze die Konstanzer Gewerbler von Schweizer Kunden überrannt.

Doch das sei jetzt vorbei, sagt Peter Kolb, Vorstandsmitglied der Interessengemeinschaft des Konstanzer Handels. Im Januar 2015 sei ein Franken praktisch gleich viel Wert gewesen wie ein Euro. «Das hat uns sehr hohe Umsätze beschert.» Doch inzwischen klingeln die Kassen in den Konstanzer Geschäften deutlich weniger oft.

Für Schnäppchenjäger ungünstig

Bislang verzeichneten die Konstanzer Gewerbler und Läden rund zehn Prozent weniger Kunden aus der Schweiz als im letzten Jahr, so Kolb. Der Grund liegt auf der Hand: Der Wechselkurs zwischen Euro und Franken ist in den letzten Monaten für Einkaufstouristen aus der Schweiz immer ungünstiger geworden.

«Allein verglichen mit März ist der Einkauf für Schweizer Kunden inzwischen um fast 15 Prozent teurer geworden», so Kolb weiter. Hinzu kommt, dass die Detailhändler auf Schweizer Seite ihre Preise gesenkt haben. Auch das macht den Einkauf in Deutschland für Schnäppchenjäger weniger attraktiv. Ennet der Grenze einkaufen liegt deshalb immer weniger im Trend.

Schweizer nerven die Konstanzer

Neben den weniger attraktiven Preisen für Schweizer tragen auch die von den Einkaufstouristen verstopften Strassen in Konstanz und die langen Schlangen vor den Kassen dazu bei, dass die Attraktivität zum Einkaufen in Deutschland sinkt.

Und dass die Konstanzer Bevölkerung an der Invasion der Schweizer Einkaufstouristen wenig Freude hat, ist ein alter Hut. Nicht wenige Konstanzer sehen den Rückgang der Schweizer Schnäppchenjäger deshalb mit unverhohlener Freude.

Doch Schweizer gehören zu Konstanz

Trotzdem geschäftet der Händler Peter Kolb gerne mit Schweizer Kunden – und er will von einem Schweiz-Bashing nichts wissen. «Es gibt viel dummes Geschwätz», sagt er. Schliesslich seien die Schweizer schon seit Jahrzehnten «ein Bestandteil von uns Konstanzern», wie er es ausdrückt.

Klar ist: Der Konstanzer Handel wäre froh, wenn wieder so viele Schweizer in ihren Geschäften einkaufen würden wie damals, als ein Franken praktisch ein Euro wert war. Klar, es gefalle ihm nicht, wenn der Umsatz zurückgehe, gibt Kolb zu. Doch: «Das ist ein Zyklus, und manchmal geht es auch etwas rückwärts. Doch dem müssen wir uns stellen.»

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