Das Wichtigste in Kürze
- Rückschlag für die Solarenergie in der Schweiz: Im letzten Jahr sind die Verkäufe bei den Sonnenkollektoren um einen Drittel, bei den Photovoltaikanlagen um einen Fünftel zurückgegangen.
- Sollen die Ausbauziele für die Solarenergie, die die Energiestrategie 2050 vorsieht, erreicht werden, brauche es dringend ein neues Strommarktmodell, sagt die betroffene Branche.
- Gefordert sei nun die Politik. Sie müsse nun rasch die zweite Etappe der Energiestrategie aufgleisen, fordert der Fachverband Swissolar.
Auf einen massiven Ausbau der Alternativenergien hat das Schweizer Stimmvolk mit seinem Ja zur Energiestrategie 2050 gesetzt. Doch die Realität sieht anders aus. Die neueste jährliche Markterhebung zur Sonnenenergie, die der Fachverband Swissolar im Auftrag des Bundesamtes für Energie durchgeführt hat, zeigt im letzten Jahr bei den Sonnenkollektoren zur Gewinnung von Wärme einen markanten Einbruch.
David Stickelberger, Geschäftsleiter von Swissolar, bestätigt die sinkenden Zahlen: «Die Verkaufszahlen sind um einen Drittel zurückgegangen. Also sehr massiv.»
Die Verkaufszahlen sind um einen Drittel zurückgegangen. Also sehr massiv.
Den Einbruch erklärt sich Stickelberger damit, dass der Bau einer Photovoltaikanlage, die Strom produziert, mittlerweile viel attraktiver sei.
Die Kombination Wärmepumpe mit Photovoltaik sei für sehr viele Hausbesitzer die erste Wahl geworden. Dies sei inzwischen günstiger und technisch einfacher als der Bau einer Kollektoranlage. Doch auch bei den Photovoltaikanlagen sind die Verkäufe im letzten Jahr stark zurückgegangen – um über einen Fünftel: «Das führen wir hauptsächlich auf die politischen Unsicherheiten im Vorfeld der Abstimmung zur Energiestrategie 2050 zurück.»
Das führen wir hauptsächlich auf die politischen Unsicherheiten im Vorfeld der Abstimmung zur Energiestrategie 2050 zurück.
Mit dem Ja zur Energiestrategie, so hofft der Swissolar-Geschäftsleiter, sollte dieser Negativtrend nun gebremst werden können: «Ich höre bereits aus der Branche, dass der Markt wieder anzieht.» Doch zur Umsetzung der Energiestrategie brauche es noch einen gewaltigen Schub, sagt Stickelberger. Sonst werde man die angestrebten Ziele verfehlen.
Die Ausbauraten, die Swissolar für die Jahre 2018 bis 2020 erwarte, würden nicht ausreichen, es bräuchte mehr Zubau. Die Politik sei gefordert. Sie müsse jetzt rasch die zweite Etappe der Energiestrategie aufgleisen. Mit einem neuen Strommarktmodell, das die neuen erneuerbaren Energien begünstige.
Ich höre bereits aus der Branche, dass der Markt wieder anzieht.