Heute liegen die Preise an der europäischen Strombörse in Leipzig rund ein Drittel tiefer als im März 2011. Für Schweizer Strombezüger ist der Preiszerfall wegen des starken Frankens noch stärker. Doch die Strompreise sind bereits seit zwei Jahren auf Talfahrt.
Der Schweizer Strommarktexperte Walter Müller, der Unternehmen in Energiefragen berät, macht zwei Hauptgründe für den Preisrückgang aus: «Der eine ist die tiefe Nachfrage der Wirtschaft, der andere ist das grosse Angebot von erneuerbaren Energien».
Geschäftsmodell auf dem Prüfstein
Für mindestens drei Jahre wird der Strompreiszerfall weitergehen – das sieht man an den Termingeschäften, die zur Zeit an der Strombörse abgeschlossen werden. Längerfristig dürfte eine erholte Wirtschaft aber wieder mehr Nachfrage und höhere Preise erzeugen.
Das bisherige Geschäftsmodell der Schweizer Stromwirtschaft – mit billigem Strom nachts die Speicherbecken zu füllen und diesen dann später teuer zu verkaufen – dieses Modell wird wegen des billigen Stroms aus der Sonne wohl nicht mehr lange funktionieren.