Am Internationalen Tag der Landminen hat die Schweiz mit einer Ausstellung auf dem Bundesplatz auf ihr Engagement im Kampf gegen diese heimtückische Waffe aufmerksam gemacht.
Das abgesperrte Minenfeld auf dem Bundesplatz stehe sinnbildlich für die Konflikte in Libyen, Jemen, Syrien und der Ukraine, sagte Verteidigungsminister Guy Parmelin. In diesen Ländern seien Minenräumprogramme derzeit nicht möglich. Rund 60 Länder leiden weiterhin unter dem Kriegserbe aus Minen , Streumunition und nicht explodierten Munitionsrückständen.
Parmelin erinnerte aber auch an die Erfolge, seit die Schweiz vor knapp 20 Jahren die « Ottawa-Konvention » für ein Verbot von Personenminen unterzeichnet hat. 29 Länder hätten seither vollständig von Minen befreit werden können.
«Die Schweiz will zeigen, dass unsere Spezialisten sehr kompetent sind und wir helfen können, Länder von Minen zu säubern, so dass dort auch wieder das Betreiben von Landwirtschaft möglich wird», sagte Verteidigungsminister Parmelin.
Arbeit geht den Minenräumern nicht aus
Die Schweiz hat letztes Jahr rund 16 Millionen Franken für die Entminung dieser Gebiete eingesetzt, wie das Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in einem Bericht festhält.
Schwerpunkte des Engagements der Schweiz liegen laut dem Bericht im Nahen Osten und im südlichen Afrika. 2,4 Millionen Franken kostete die Entsendung von Experten der Schweizer Armee, die unter anderem die Minenräumprogramme der UNO in der Demokratischen Republik Kongo, in Mali, im Südsudan oder in der Westsahara unterstützten.
9,2 Millionen Franken gingen auch an das Geneva International Centre for Humanitarian Demining (GICHD). Das internationale Kompetenzzentrum für Minenräumung gab auf dem Bundesplatz Einblick in seine Arbeit. Die Besucher konnten einen Minensuchhund in einem nachgestellten Minenfeld bei der Arbeit beobachten oder ein tonnenschweres Minenräumgerät in Augenschein nehmen.
«Wegen der neuen Konflikte im Mittleren Osten werden wieder vermehrt Landminen eingesetzt. Dadurch hat die Zahl der Opfer zugenommen», sagte GICHD-Direktor Stefano Toscana.
Die Schweiz hat 1998 als einer der ersten Staaten das Übereinkommen für ein Verbot von Personenminen ratifiziert. Seit 2013 ist zudem die Oslo-Konvention in Kraft, die Streumunition verbietet.