- Die Luzerner Staatsanwaltschaft hat Untersuchungshaft für die Frau beantragt, die am Montag ein Baby aus der Frauenklinik des Kantonsspitals Luzern entführt hat.
- Zum Motiv gibt es noch keine Angaben.
- Die Frau werde heute Dienstag befragt, sagt ein Sprecher der Behörde auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Bekannt ist bislang, dass die Frau am frühen Montagmorgen ein Zimmer der Frauenklinik des Luzerner Kantonsspitals betreten hatte, sich gegenüber den Eltern als Pflegerin ausgab und einen drei Tage alten Säugling mitnahm.
Die Frau wurde einige Stunden später von der Polizei an ihrem Wohnort in der Zentralschweiz festgenommen. Dort befand sich auch das Kind. Es wurde von der Ambulanz, die beim Zugriff der Polizei dabei war, untersucht und zu den Eltern zurückgebracht. Das Kleinkind sei wohlauf, heisst es vonseiten der Staatsanwaltschaft.
Spital trifft Sicherheitsmassnahmen
Das Luzerner Kantonsspital hat aufgrund dieses Vorfalls die notwendigen Sofortmassnahmen ergriffen, wie ein Sprecher mitteilt. Um welche Massnahmen es sich dabei handelt, konnte er nicht sagen. Das Spital warte die Ergebnisse des Polizeiberichts ab und überprüfe das Sicherheitskonzept entsprechend.
Auch im Jahr 2004 war in Luzern ein vier Wochen altes Mädchen entführt worden. Der Entführer entriss seiner Ex-Freundin das gemeinsame Kind und floh. Die Polizei fand das Baby einige Stunden später bei den Eltern des Mannes in Affoltern am Albis (ZH). Der Vater des Kindes wurde im Kanton Luzern gefasst.
Auch in Frankreich kam es in der Vergangenheit zu Entführungen von Babys. Ende 2012 beispielsweise war ein Baby aus einem Spital in Marseille entführt worden.