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Entgegen Bundesratsvorschlag EDK-Vorstand gegen serielle Tests an Schulen

  • Der Bundesrat hat gestern aufgezeigt, wie er die Corona-Massnahmen verschärfen will.
  • Bereits heute machen die Ostschweizer Kantone Nägel mit Köpfen – St. Gallen, Thurgau und die beiden Appenzell. Sie weisen aktuell besonders hohe Infektionszahlen aus.
  • Erziehungsdirektorin Monika Knill und gewisse Kantone sprechen sich aber gegen die Vorgabe serieller Tests an Schulen für alle Kantone aus.

Sie könne nur als Vorstandmitglied der Erziehungsdirektorenkonferenz EDK sprechen, so Knill, weil kantonsintern die Vernehmlassung im Kanton Thurgau noch laufe, und sie nicht vorwegnehmen könne, was der Regierungsrat des Kantons Thurgau dem Bundesrat mitteile.

«Aber die EDK, der Vorstand, hat sich ausgesprochen und ist klar der Meinung, dass weiterhin die Hoheit bei den Kantonen bleiben muss. Auch der Entscheid, ob seriell getestet wird oder ein Ausbruchstesten vorgezogen wird, welche Massnahmen zielführend sind im schulischen Bereich. Und der EDK-Vorstand wird sich so auch gegenüber dem Bund vernehmen lassen», sagt Knill.

Deutlich wird sie bei der Frage nach seriellen Tests: «Der EDK-Vorstand spricht sich klar gegen die Absicht des Bundesrates aus.» Beim Testen gehe es darum, möglichst schnell Testresultate zu erhalten, unabhängig davon, ob ein Kanton auf repetitive Tests oder auf Ausbruchstests setze. Man spreche sich dabei gegen eine Übersteuerung durch den Bund aus in dieser Frage.

Kapazitätsengpässe?

Das repetitive Testen an Schulen wurde auch unter den Kantonen diskutiert. Unter anderen spricht sich auch die St. Galler Regierung klar dagegen aus: «Die St. Galler Regierung hat ganz klar gesagt, dass wir das nicht möchten, weil wir eigentlich der Meinung sind, dass die Ausbruchstestung gleich gut ist wie das repetitive Testen.»

Ein weiterer Punkt sei an der Medienkonferenz am Mittwoch auch gesagt worden, nämlich, dass die Labors langsam kollabieren würden. «Wenn die Tests nicht schnell da sind, dann wird es sehr schwierig; dann hat das repetitive Testen einfach fast keinen Erfolg mehr.»

BAG widerspricht

Dem widerspricht das Bundesamt für Gesundheit BAG. Es gäbe keine Kapazitätsengpässe. «Bis jetzt nehmen 250'000 Schülerinnen und Schüler hierzulande an den freiwilligen Tests teil. Wenn die Kantone in den Schulen ein Pooling machen, mit einem abgestimmten Logistik-Konzept, dann ist das gut möglich.»

Bereits heute würden dies mehrere Kantone, zum Beispiel Thurgau und Graubünden, machen, und es funktioniere gut. «Auch die Laborkapazitäten reichen in der Schweiz für rund 1 Million Schüler und Schülerinnen gut aus.»

Tagesschau, 1.12.2021, 19:30 Uhr ; 

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