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Hans Kissling schaut ernst mit brauner Hornbrille und mit Krawatte in die Kamera.
Legende: Hans Kissling (Mitte) reicht zusammen mit Aktivisten von EVP, SP, Gewerkschaften und Grünen seine Volksinitiative ein. Keystone

Erbschaftssteuer-Initiative Dieser Mann will den Reichen an den Kragen

Hans Kissling ist die treibende Kraft hinter der Erbschaftssteuer-Initiative. Der ehemalige Statistiker will, dass Erbschaften über zwei Millionen Franken mit 20 Prozent besteuert werden und sagt von sich: «Ich bin kein Marxist.»

Hans Kissling liebt Zahlen. Wegen ihnen ist der ehemalige Chef des Statistikamtes des Kantons Zürich überhaupt politisch aktiv geworden. «Ich habe mich immer darüber gewundert, dass die von unserem Amt ausgewiesenen extremen Vermögensunterschiede in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wurden.» Zwei Prozent der Bevölkerung besässen nämlich so viel wie die übrigen 98 Prozent.

Ich habe nicht so viel Vermögen, dass mein Sohn Angst haben müsste.
Autor: Hans Kissling Verfasser der Erbschaftssteuer-Initiative

Nach seiner Pensionierung hat er ein Buch darüber geschrieben und zusammen mit Gleichgesinnten auch den Text der Erbschaftssteuer-Initiative verfasst. «Ich bin überzeugt, dass hohe Einkommen durch eigene Leistung erzeugt werden sollten und nicht durch vererbte Vermögen.» Selbst wohnt das SP-Mitglied in einer Wohnung hoch über dem Zürichsee mit wunderbarem Blick auf die Albis-Kette.

Hans Kissling wäre nach eigenen Angaben von seiner Erbschaftssteuer nicht tangiert. Finanziell gehe es ihm zwar gut. Aber: «Ich habe nicht so viel Vermögen, dass mein Sohn Angst [vor der Steuerrechnung] haben müsste.» Anders als viele seiner Nachbarn, auch wenn diese laut Kissling für die Initiative sind. «Die sagen, ich bin bereit etwas zu zahlen, damit es in der Schweiz mehr Gleichheit gibt.»

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