Mickey Mouse, Harry Potter und King Kong: Figuren aus der Kinowelt stehen in diesem Jahr bei der Kürbisausstellung auf dem Juckerhof im Kanton Zürich im Scheinwerferlicht. Jeden Herbst zieht die Ausstellung Zehntausende Besucherinnen und Besucher an.
Zu reden gab im Vorfeld jedoch vor allem die neue Preispolitik des Betriebs in der Gemeinde Seegräben am Pfäffikersee. Denn die Ausstellung ist zum ersten Mal nicht mehr gratis. Die Jucker-Farm verlangt neu einen Eintritt. Die Tickets kosten zwischen 8 und 15 Franken, je nachdem, ob sie vor Ort oder online gekauft werden und für welchen Wochentag. Für Kinder bis 16 Jahre ist die Ausstellung weiterhin kostenlos.
Das ist jetzt der neuste Schritt, um gegen den sogenannten Overtourism anzugehen.
Nötig geworden sei diese Massnahme, um gegen den Besucherandrang vorzugehen. Anwohnerinnen und Anwohner hatten sich in den letzten Jahren über das Verkehrschaos in ihrem kleinen Dorf beschwert. Nadine Gloor, die Marketingleiterin der Jucker-Farm sagt: «Wir haben seit Jahren verschiedene Lösungen gesucht und das ist jetzt der neuste Schritt, um gegen den sogenannten Overtourism anzugehen.»
Kritiker werfen Jucker-Farm Abzockerei vor
Ein Schritt, der der Jucker-Farm viel Kritik einbrachte. Der Juckerhof – ein «Abzockerhof»? Diesen Vorwurf hätten sie vor allem in den Sozialen Medien häufig erhalten, sagt Gloor. Die Ticketeinnahmen seien jedoch wichtig für ihren Betrieb, da die Kürbisausstellung nur noch vier statt der üblichen acht Wochen dauert. Auch dies eine Massnahme, um die Belastung für das Dorf zu verkleinern.
Ausserdem finanziere die Jucker-Farm mit den Einnahmen auch einen zusätzlichen Bus. Damit wollten sie verhindern, dass alle Leute mit dem eigenen Auto anreisten.
Wir merken, dass es eine Verschiebung auf den Bächlihof in Jona gibt.
Trotz der Kritik sei der Ticketverkauf gut angelaufen. Am Samstag eröffnet die Ausstellung. «Jetzt, da klar ist, dass am Wochenende schönes Wetter ist, hat der Verkauf angezogen», sagt Gloor.
Manche Leute weichen auf anderen Hof aus
Der zweite Betrieb der Jucker-Farm, der Bächlihof in Jona, habe nun mehr Zulauf. Auch dort zeigt die Jucker-Farm einen Teil ihrer Kürbisausstellung – und das gratis. Die Ausstellung in Jona ist am 1. September gestartet. «Wir merken, dass es eine Verschiebung auf diesen Hof gibt», sagt Marketingleiterin Nadine Gloor.
In Seegräben behängen die Angestellten der Jucker-Farm derweil die letzten Figuren mit Kürbissen in allen Formen und Farben und bauen Essensstände auf. Gloor sagt, sie seien gespannt, wie viele Leute schliesslich ein Ticket kaufen. In vier Wochen ziehen die Verantwortlichen eine Bilanz.