Zum Inhalt springen

Header

Audio
Strom anstatt Jura-Kalkstein aus Egerkingen
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 28.09.2021. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 35 Sekunden.
Inhalt

Erneuerbare Energie Strom aus dem Steinbruch

In einem Steinbruch in Egerkingen ist eine grosse Solaranlage geplant. Sie könnte der Gemeinde viel Strom liefern.

Strom anstatt Jura-Kalkstein soll in ein paar Jahren aus dem Steinbruch Vorberg im solothurnischen Egerkingen kommen. Nach über 100 Jahren wird der Steinabbruch Ende 2027 eingestellt. Nun plant die Gemeinde die künftige Nutzung. Der Vorschlag der Einwohner- und die Bürgergemeinde: Ein Teil soll zum Erholungsgebiet umfunktioniert werden mit Hütte, Spielplatz und Grillstelle. Auf dem anderen, rund 5000 Quadratmeter grossen, Teil soll eine Photovoltaikanlage gebaut werden.

Visualisierung Solaranlage in einem Steinbruch.
Legende: So stellen sich die Planer die Anlage in Egerkingen vor. Vorne der Bereich mit Spielplatz und Grillstelle, hinten die Solaranlage. ZVG/Helion – Bouygues E&S InTec Schweiz AG

Die Solarpanels sollen am Boden und nicht an den Felswänden montiert werden, erklärt Gemeindepräsidentin Johanna Bartholdi. Von ausserhalb des Steinbruchs wäre die Anlage kaum sichtbar, hätten Abklärungen ergeben. Weil die Panels nicht an den Wänden aufgestellt werden sollen, gebe es auch keinen Blend-Effekt. Ein wichtiger Punkt, da in der Nähe die Autobahn A1 durchführt.

20 Prozent des Strombedarfs decken

Lohnt sich denn eine solche Anlage am Jurasüdfuss, wo es vor allem im Herbst und Winter oft neblig ist und die Sonne wenig scheint? Ja, sagt Johanna Bartholdi. Laut den ersten Abklärungen gehe man von über zwei Gigawattstunden Strom im Jahr aus. Das entspreche 15 bis 20 Prozent des Strombedarfs der Gemeinde Egerkingen.

Wald mit Felsen.
Legende: Der Steinbruch Vorberg (Fels rechts) wie er vom Mittelland aus zu sehen ist. Die Solarpanels wären von hier aus nicht erkennbar. ZVG/BSB + Partner

Noch nicht entschieden ist, was mit dem Strom aus den Solaranlagen passieren würde. Er könnte ins Elektrizitätsnetz eingespiesen oder zu CO2-neutralem Wasserstoff umgewandelt werden. Laut der Studie würde die Anlage nach fünf bis zehn Jahren Ertrag abwerfen. Die Bevölkerung von Egerkingen kann sich nun im Mitwirkungsverfahren zu den Plänen äussern.

Anlage in Graubünden läuft bereits

Strom aus dem Steinbruch wird bereits im Kanton Graubünden erzeugt. In Felsberg wurde 2020 eine Photovoltaikanlage eingeweiht, die sich in einem stillgelegten Steinbruch befindet. Es ist laut eigenen Angaben die grösste Solaranlage Graubündens. Die Anlage des Unternehmens Rhiienergie soll im Durchschnitt jährlich 1.6 Gigawattstunden Strom liefern, der Bedarf von 450 Haushalten.

Solarpanels an einem Hang unterhalb von Felsen.
Legende: Die Anlage in Felsberg ist ebenfalls in einem ehemaligen Steinbruch installiert. Anders als in Egerkingen ist sie jedoch gut sichtbar. ZVG/Rhiienergie

Auch am Walensee war eine grosse Solaranlage in einem ehemaligen Steinbruch geplant. Die Anlage in Quinten SG hätte eine der grössten der Schweiz werden sollen. Ab 2015 liefen Tests. Die Reflexion des Sonnenlichts im See war allerdings zu wenig gross. Zudem war die Anlage landschaftschützerisch umstritten.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 28.09.2021, 06:32 Uhr;

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel