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Ersatzwahl Kanton Zug Mitte-Kandidat Hausheer verteidigt dritten Sitz in der Regierung

  • Andreas Hausheer (Mitte) ist nach dem zweiten Wahlgang der Ersatzwahl vom Sonntag als Zuger Regierungsrat gewählt.
  • Der 52-jährige Finanzfachmann tritt damit die Nachfolge von Martin Pfister an, der im März in den Bundesrat gewählt worden war.
  • Die Linken verpassen den Sprung in die Regierung: Andreas Lustenberger (Alternative–Die Grünen ALG) liegt mehr als 2'600 Stimmen hinter Hausheer.

Der langjährige Zuger Kantonspolitiker Andreas Hausheer setzte sich im zweiten Wahlgang gegen seinen linken Kontrahenten Andreas Lustenberger von der Alternative-Die Grünen klar durch. Ebenfalls zur Wahl angetreten war der parteilose Andy Villiger. Er galt als Aussenseiter und hatte, wie bereits im ersten Wahlgang, keine Chance.

Mit der Wahl von Hausheer kann die Mitte-Partei ihre drei Sitze in der Zuger Regierung verteidigen. Je zwei Sitze im siebenköpfigen Regierungsrat haben FDP und SVP inne.

Andreas Lustenberger (ALG)  gratuliert Andreas Hausheer (Mitte)
Legende: ALG-Kandidat Andreas Lustenberger (rechts im Bild) gratuliert Andreas Hausheer. Das Resultat ist deutlicher ausgefallen als gedacht. Keystone/Christian Merz

Andreas Hausheer hat mit einem engeren Rennen zwischen ihm und Andreas Lustenberger gerechnet. Er freue sich sehr über die Wahl, sagt der frischgewählte Regierungsrat. «Ich glaube, die Leute waren von meiner bisherigen politischen Tätigkeit überzeugt – von meiner soliden bürgerlichen Arbeit, kombiniert mit einer sozialen Verantwortung.»

Bereits am zweiten Oktober ist sein Amtsantritt. Die Departementsverteilung steht noch aus – Hausheer rechnet damit, dass er das freigewordene Gesundheitsdepartement übernehmen wird.

Linke weiterhin in der Opposition

Die Linke schafft den Sprung zurück in die Regierung ein weiteres Mal nicht. Seit den Wahlen 2018 ist der Zuger Regierungsrat rein bürgerlich. Andreas Lustenberger – auch er ein profilierter, langjähriger Parlamentarier – war der gemeinsame Kandidat von SP und Alternative-Die Grünen.

«Ich bin schon sehr enttäuscht», sagt der 39-Jährige nach der verlorenen Wahl. «Ich bin nicht angetreten, um Zweiter zu werden.» Zug sei ein bürgerlicher Kanton. Sein Resultat sei deshalb ein gutes. Und trotzdem: Er und sein politisches Lager hätten es nicht geschafft, eine Mehrheit davon zu überzeugen, «dass es die linke Stimme wieder in der Regierung braucht».

Kurzeinschätzung von Regionalredaktor Michael Zezzi

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Legende: SRF

Die Mitte sichert sich mit dem Sieg des 52-jährigen Finanzfachmannes Andreas Hausheer ihre Vormachtstellung: Sie kann ihre drei Sitze in der Kantonsregierung verteidigen. FDP und SVP haben je zwei Sitze.

Die Wahl von Andreas Hausheer ist nicht überraschend: Als Steinhauser Gemeindepräsident ist er im Kanton gut vernetzt, und als langjähriger Kantonsrat mit Sitz in gewichtigen Kommissionen kennt er die Geschäfte des Kantons bestens.

Und doch: FDP und der SVP verweigerten im Vorfeld der Wahl eine explizite Wahlempfehlung für Hausheer respektive den Kandidaten der Mitte. Diese sei «keine zuverlässige bürgerliche Partnerin mehr», hiess es.

Wie das Wahlresultat zeigt, war das kein Argument für eine Mehrheit der Stimmbevölkerung. Sie stützt die Mitte als stärkste Partei im Kanton Zug – und lässt die politischen Machtspiele der Parteien rechts der Mitte ins Leere laufen.

Trotz Sommerferien betrug die Wahlbeteiligung 42.49 Prozent. Beim ersten Wahlgang war sie niedriger. Nach der Wahl ist allerdings schon fast wieder vor der Wahl. Andreas Hausheer ist für den Rest der Legislatur 2023 bis 2026 gewählt. In etwas mehr als einem Jahr also stehen im Kanton Zug bereits wieder Gesamterneuerungswahlen an.

Nachrichten, 10.8.2025, 13 Uhr ; 

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